S&P 500 – im Ausverkauf

Der S&P 500 Index bewegt sich seit dem Tief aus dem Jahr 2009 bei 667 Punkten in einem intakten langfristigen Aufwärtstrend. Nach einer kräftigen Korrektur im Januar und Februar dieses Jahres hatte sich der marktbreite US-Index ausgehend vom Korrekturtief bei 2.533 Punkten bis zum August wieder über das im Januar markierte Rekordhoch bei 2.873 Punkten hinaufarbeiten können. Bereits im September gingen den Bullen jedoch bei einer neuen Bestmarke bei 2.941 Punkten die Kräfte aus. Es folgten ein kleines Doppeltop und am 10. Oktober schließlich der dynamische Bruch eines wichtigen Unterstützungsclusters sowie der nachhaltige Rückfall unter das Januar-Hoch. Die im Februar, März, April und Mai noch mehrfach erfolgreich getestete 200-Tage-Linie konnte die laufende Abwärtskorrektur diesmal nicht lange aufhalten. Mit dem gestrigen Kursrutsch auf ein 5-Monats-Tief schloss der Index rund 4 Prozent unterhalb dieser wichtigen Durchschnittslinie. Eine zusätzliche Eintrübung des technischen Bildes ergab sich durch den Bruch der Aufwärtstrendlinie vom Tief im Februar 2016. Preisliche Hinweise für ein mögliches Ende des Ausverkaufes lassen sich noch nicht ausmachen. Diverse markttechnische Indikatoren und Sentiment-Daten befinden sich jedoch bereits auf einem Extrem-Niveau, wo sich in den vergangenen Jahren jedes Mal zeitnah eine Rally anschloss. Nicht auszuschließen ist allerdings, dass die zeitlich längste zyklische Hausse der US-Geschichte mit dem September-Hoch ihr Ende gefunden hat. Ein solcher Regimewechsel würde aus Sicht der Indikatoren wahrscheinlich, falls sich dieses Mal keine zeitnahe Bodenbildung ergibt. Aus preislicher Sicht würde erst ein nachhaltiger Rutsch unter das Tief bei 2.533 Punkten die Bestätigung für ein Ende des Bullenmarktes liefern. Mit Blick auf das kurz- bis mittelfristige Chartbild könnte die gestern nahezu erreichte Unterstützung der Aufwärtstrendlinie vom Februar-Tief bei aktuell 2.644 Punkten den Anlass für einen Stabilisierungsversuch bieten. Darunter befinden sich relevante Marken bei 2.620/2.629 Punkten, 2.595 Punkten und 2.554 Punkten. Ein Tagesschluss über 2.691 Punkten würde eine erste prozyklische Bestätigung für eine Erholungsbewegung liefern. Mögliche Erholungsziele lauten dann 2.711 Punkte und vor allem 2.742-2.768 Punkte. Ein Tagesschluss darüber würde für eine Ausdehnung in Richtung 2.817/2.825 Punkte sprechen. Erst darüber ergäbe sich eine Aufhellung auch des mittelfristigen Chartbildes mit möglichen Zielen bei 2.864 Punkten und 2.941 Punkten.

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