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24.10.18, 14:58

Palladium springt auf Allzeithoch

Energie: Die Ölpreise erlebten gestern einen rabenschwarzen Tag. Brent fiel um mehr als 4% auf 76 USD je Barrel, den niedrigsten Stand seit Anfang September. WTI verlor ähnlich stark und rutschte zeitweise unter 66 USD. Eine nennenswerte Erholung bleibt bislang aus. Für den Preisrutsch waren eine Reihe von Gründen verantwortlich. So standen die Aktienmärkte rund um den Globus unter starkem Abgabedruck, was für eine hohe Risikoaversion sorgte und somit auch die Ölpreise belastete. Zudem scheint Saudi-Arabien als Reaktion auf die Affäre um den getöteten Journalisten Khashoggi Kreide gefressen zu haben, um die westliche Welt nicht noch weiter gegen sich aufzubringen. Der türkische Präsident Erdogan beschuldigte Saudi-Arabien gestern eines geplanten Mordes an Khashoggi. Nahezu zeitgleich stellte der saudische Energieminister al-Falih bei einer Investorenkonferenz in Riad in Aussicht, jede Angebotsstörung am Ölmarkt ausgleichen zu wollen und die Ölproduktion falls erforderlich um 1-2 Mio. Barrel pro Tag anzuheben. Noch konkreter wurde der Chef der staatlichen Ölgesellschaft Saudi Aramco. Dieser sprach davon, dass man die Ölproduktion innerhalb von drei Monaten auf 12 Mio. Barrel pro Tag erhöhen könne. Aktuell liegt die saudische Ölproduktion eigenen Angaben zufolge bei ca. 10,7 Mio. Barrel pro Tag, was bereits einem Rekordniveau entspricht. Am Abend berichtete dann noch das API einen unerwartet kräftigen Anstieg der US-Rohöllagerbestände um fast 10 Mio. Barrel. An die in 1½ Wochen in Kraft tretenden US-Sanktionen gegen den Iran denkt im Moment keiner mehr.

Produktidee: Faktor-Zertifikate
WKN Typ Basiswert Merkmale
CE9J1Y Faktor Long WTI Oil Future Faktor: 8
CE9J22 Faktor Long Brent Oil Future Faktor: 8
CE7XGS Faktor Short WTI Oil Future Faktor: -8
CV55QJ Faktor Short Brent Oil Future Faktor: -8

Edelmetalle: Gold ist gestern im Zuge einer hohen Risikoaversion der Marktteilnehmer, die sich in stark fallenden Aktienmärkten widerspiegelte, zeitweise deutlich gestiegen: Es verteuerte sich auf 1.240 USD je Feinunze. Gold in Euro gerechnet kletterte sogar auf ein 4-Monatshoch von über 1.080 EUR je Feinunze. Gold hat zugleich die anderen Edelmetalle mit nach oben gezogen, wobei erneut Palladium hervorstach. Es setzte gestern seinen Preisanstieg des Vortages fort und sprang auf ein neues Allzeithoch von über 1.150 USD je Feinunze. Auch wenn der Preisanstieg der vergangenen beiden Tage mit einem hohen Handelsvolumen einherging – gestern wurden 60% mehr Futures gehandelt als bislang im Durchschnitt in diesem Jahr –, ist der Palladiummarkt aktuell sehr knapp und sehr illiquide. Dies spiegelt sich auch in der Terminkurve von Palladium wider, die über die komplette Laufzeit in Backwardation ist. Auch sind die Leihesätze weiterhin sehr hoch, was ebenfalls die Knappheit im Markt unterstreicht. Die ETFs nutzen die hohen Leihesätze schon seit einiger Zeit und verleihen das von ihnen gehaltene Material. Daher hat es in den letzten Wochen und Monaten auch weitere umfangreiche Abflüsse aus den ETFs gegeben: seit Monatsbeginn 82 Tsd. Unzen, seit Jahresbeginn sogar über 450 Tsd. Unzen. Im Zuge der starken Preisbewegung von Palladium hat sich die Preisdifferenz zwischen Palladium und Platin auf über 320 USD je Feinunze ausgeweitet. Dies könnte bei den Katalysatorenherstellern zu einem Umdenken führen, doch wieder mehr Platin in den Katalysatoren einzusetzen.

Produktidee: Faktor-Zertifikate
WKN Typ Basiswert Merkmale
CE71G6 Long Palladium Future Dec 2018 Faktor: 4
CE71GB Short Palladium Future Dec 2018 Faktor: -4

Industriemetalle: Die Metallpreise haben gestern das von hoher Risikoaversion gekennzeichnete Marktgeschehen halbwegs unbeschadet überstanden. Der LME-Industriemetallindex verlor nur 0,5%, während die Aktienmärkte stark fielen, die Ölpreise um 4% nachgaben und Gold deutlich zulegte. Angeführt von Zink, das sich auf über 2.700 USD je Tonne verteuert, steigen die meisten Metallpreise heute Morgen. Zink hat zuletzt wieder vermehrt spekulatives Kaufinteresse auf sich gezogen. Die Netto-Long-Positionen in den von uns beobachteten Kategorien sind gemäß LME-Statistik mittlerweile vier Wochen in Folge gestiegen (um 44% in diesem Zeitraum). Zudem hellt sich das charttechnische Bild auf, nachdem der Preis jetzt offenbar erfolgreich die 100-Tage-Linie überwunden hat und weitere Käufer auf den fahrenden Zug aufspringen. Allerdings muss sich erst noch zeigen, ob hier nur Vorschusslorbeeren verteilt werden oder der Preisanstieg gerechtfertigt ist. Denn die bisher vorliegenden Daten zu Angebot und Nachfrage lassen noch nicht auf das von der International Lead and Zinc Study Group (ILZSG) erwartete hohe Angebotsdefizit am globalen Zinkmarkt in diesem Jahr schließen. Die ILZSG veröffentlicht heute neue Daten zur Lage an den Zink- und Bleimärkten. Im Gegensatz zu Zink haben sich die spekulativen Finanzinvestoren bei Nickel zuletzt zurückgezogen. Dies verhindert offenbar einen Anstieg des Nickelpreises, der seit Anfang September weitgehend zwischen 12.000 und 13.000 USD je Tonne notiert.

Rechtline Hinweise: Bitte beachten Sie die rechtlichen Hinweise

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