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18.10.18, 11:21

Sisyphusarbeit

USD: Ich bin etwas überrascht, dass das Protokoll der letzten FOMC-Sitzung die Spekulationen auf eine deutlich restriktivere US-Geldpolitik wieder aufleben lassen. Der US-Dollar kann hiervon klar profitieren, aber ich habe meine Zweifel, dass die Marktreaktion gerechtfertigt ist. Klar, die Diskussionen unter den FOMC-Mitgliedern drehen sich nicht mehr in erster Linie darum, wann die nächste Zinserhöhung erfolgen soll, sondern vielmehr um die Frage, wie viele Zinsschritte noch notwendig sein werden. Und hier scheinen einige angesichts des heiß laufenden Arbeitsmarktes doch zunehmend nervös zu werden und sehen den Bedarf für einen deutlich strafferen Kurs, d.h. einen Leitzins deutlich über dem neutralen Niveau von geschätzten 3%. Doch diese Überlegungen sollten nach den jüngsten Inflationszahlen einen deutlichen Dämpfer erhalten haben. Diese haben immerhin zum zweiten Mal in Folge auf der Unterseite enttäuscht. Von einem deutlich anziehenden Inflationsdruck fehlt nach wie vor jede Spur. Vielmehr verschiebt sich das Inflationspuzzle zunehmend von der Frage, warum die Löhne angesichts des starken Beschäftigungszuwachs nicht schneller steigen, zu, warum die Verbraucherpreise angesichts der anziehenden Löhne nicht schneller steigen. Es bleibt also dabei: Die Inflation ist nach wie vor unerklärlich niedrig. Und daher wäre ich vorsichtig, voreilig auf aggressivere US-Zinserhöhungen zu setzen.

Produktidee: BEST Turbo-Optionsscheine
WKN Typ Basiswert Merkmale
CA9QXE Call EUR/USD Hebel: 11,0
CA9H90 Put EUR/USD Hebel: 13,4

GBP: Gerüchten zufolge will sich die britische Premierministerin Theresa May auf den Vorschlag der EU-27 einlassen und einer Verlängerung der Übergangsphase zustimmen, um endlich ein Austrittsabkommen unterzeichnen zu können und einen No-Deal-Brexit zu verhindern. Das hieße einerseits, dass London den von Brüssel geforderten Irland-Backstop als Teil des Austrittsabkommens akzeptiert, was das Risiko birgt, dass am Ende der Übergangsphase – sollte es zu keinem Abschluss eines Handelsabkommens kommen – Nordirland Teil der EU-Zollunion bleiben würde, womit es de facto vom Rest Großbritanniens abgespalten würde. Und andererseits würde die britische Regierung akzeptieren, dass das UK doch länger in der EU verbleiben würde, nur ohne die Rechte eines vollen Mitglieds. Nun kann man gerne, wie mein Chef gestern, darauf rumhacken, dass die EU-27 ihren britischen Partnern überhaupt entgegengekommen sind. Für mich hätte das UK, sollte die britische Regierung dem Deal zustimmen, aber immer noch ganz klar den Kürzeren gezogen. Denn der Irland-Backstop würde den EU-27 meiner Meinung nach die absolute Oberhand in den Handelsverhandlungen geben. Doch ein gutes hätte es ja: Dem Pfund würde zugutekommen, dass das Risiko eines No-Deal-Brexits beseitigt wäre. Allerdings würde ich noch die Reaktion aus den Reihen der Tories im Parlament abwarten. Vor wenigen Tagen hieß es noch, dass die Mehrheit einem Irland-Backstop in jetziger Form nicht zustimmen würde. Es ist nicht anders zu beschreiben: Der Brexit erweist sich als Sisyphusarbeit für May.

Produktidee: Faktor-Zertifikate
WKN Typ Basiswert Merkmale
CV0V44 Long EUR/GBP Faktor: 5
CV0V49 Short EUR/GBP Faktor: -5

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