18.10.18, 09:24

Marktüberblick: Rohöl nach Lagerbestandsdaten unter Druck

Der deutsche Aktienmarkt wurde zur Wochenmitte von einer überraschenden Gewinnwarnung von Fresenius Medical Care belastet. Der DAX schloss 0,52 Prozent tiefer bei 11.715 Punkten. Für den MDAX der mittelgroßen Werte ging es um 0,12 Prozent nach unten auf 24.414 Punkte. Gegen den Trend konnte der TecDAX einen Zugewinn von 0,31 Prozent verbuchen und verabschiedete sich bei 2.687 Zählern aus dem Handel. In den drei Indizes gab es 47 Gewinner und 55 Verlierer. Das Aufwärtsvolumen betrug 56 Prozent. Das Volumen im DAX lag bei 96,5 Millionen Aktien (Vortag: 88,3) im Wert von 4,36 Milliarden EUR (10-Tages-Durchschnitt: 4,28). Gestützt von fallenden Zinsen waren mit Blick auf die Sektorenperformance vor allem Immobilienaktien (+1,39%) gesucht. Einzelhandelswerte (+1,08%) und Rohstofftitel (+0,96%) standen in der Gunst der Anleger ebenfalls weit vorne. Am kräftigsten fielen die Verluste bei Pharma & Healthcare (-3,68%), Medien (-1,40%) und Automobilen (-0,75%) aus. Merck gewann an der DAX-Spitze 2,96 Prozent hinzu. Vonovia und Deutsche Bank rückten um 2,72 respektive 1,68 Prozent vor. Die rote Laterne hielt Fresenius Medical Care (FMC) mit einem Kurseinbruch von 16,49 Prozent. Für die Aktie der Konzernmutter Fresenius SE ging es um 8,90 Prozent abwärts. Im MDAX sackte Dürr nach einer kurz vor Handelsschluss veröffentlichten Gewinnwarnung um 9,58 Prozent ab.

An der Wall Street endete der Dow nach der Veröffentlichung des Sitzungsprotokolls der letzten Sitzung des Offenmarktausschusses der Fed 0,35 Prozent tiefer bei 25.707 Punkten. Der technologielastige Nasdaq 100 notierte 0,03 Prozent fester bei 7.279 Zählern. Aus dem von Marktbeobachtern falkenhaft interpretierten Fed-Protokoll ging hervor, dass eine Reihe von Mitgliedern die Notwendigkeit sieht, den Leitzins möglicherweise aufgrund der brummenden Wirtschaft stärker als bislang gedacht anzuheben. 60 Prozent der Werte an der NYSE schlossen im Minus. Das Abwärtsvolumen lag bei 56 Prozent. 15 neuen 52-Wochen-Hochs standen 219 Tiefs gegenüber. Stärkste Sektoren waren Finanzen und Healthcare. Die größten Verluste sahen Hersteller zyklischer Konsumgüter (Consumer Discretionary) und Industriewerte.

Am Devisenmarkt wertete der US-Dollar beflügelt vom Fed-Protokoll gegenüber allen anderen Hauptwährungen auf. Der Dollar-Index legte zum Ende des New Yorker Handels um 0,55 Prozent auf 95,60 Punkte zu. Der Euro präsentierte sich auffällig schwach. EUR/USD fiel um 0,63 Prozent auf 1,1501 USD. Nur leicht geschwächt zeigte sich das britische Pfund nach einer geringer als erwarteten Verbraucherpreisinflation auf der Insel. Die Brexit-Verhandlungen und das Gipfeltreffen der Staats- und Regierungschefs der EU in Brüssel wirkten sich hingegen kaum auf das Kursgeschehen aus.

Der S&P GSCI Rohstoffindex für 24 Spotpreise fiel um 1,38 Prozent auf 477,98 Punkte. Neben dem festen Greenback belasteten vor allem unter Druck stehende Ölpreise. Die US-Energiebehörde EIA hatte den vierten Wochenanstieg der Rohölbestände in Folge gemeldet. Demnach kletterten die Vorräte um 6,5 Millionen Barrel. Die Konsensschätzung hatte lediglich auf ein Plus von 2,2 Millionen Barrel gelautet. Brent-Öl verbilligte sich um 1,36 Prozent auf 80,30 USD. Die US-Sorte WTI sackte um 2,41 Prozent auf ein Monatstief bei 70,03 USD ab. Der Preis für US-Erdgas haussierte um 2,93 Prozent auf 3,33 USD. Comex-Kupfer handelte kaum verändert bei 2,78 USD. Gold notierte 0,35 Prozent tiefer bei 1.227 USD (1.063 EUR). Silber, Platin und Palladium verloren zwischen 0,38 und 1,16 Prozent.

Am Rentenmarkt gab die Umlaufrendite um vier Basispunkte auf 0,32 Prozent nach. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen fiel um drei Basispunkte auf ein 2-Wochen-Tief bei 0,46 Prozent. Der Euro-Bund-Future kletterte um 0,11 Prozent auf 158,93 Punkte. Die Rendite zehnjähriger US-Treasury Notes stieg um drei Basispunkte auf 3,19 Prozent.

Die asiatischen Aktienmärkte präsentierten sich heute früh überwiegend schwächer. Der MSCI Asia Pacific Index fiel um 0,48 Prozent auf 153,80 Punkte. In seinem halbjährlichen Bericht stufte das US-Finanzministerium China nicht als Währungsmanipulator ein. Der Yuan markierte gegenüber dem US-Dollar daraufhin ein neues 10-Jahres-Tief. USD/CNY befindet sich mit 6,9346 CNY in Rufweite zur vielbeachteten Marke von 7 Yuan. Die japanischen Exporte überraschten im September mit einem Rückgang um 1,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Es war das erste Minus seit 22 Monaten. Experten hatten im Schnitt mit einem Plus von 1,9 Prozent gerechnet.

Heute richtet sich der Blick von der Makroseite vor allem auf den Philadelphia-Fed-Index für den Oktober. Die Konsensschätzung lautet auf einen Rückgang von zuvor plus 22,9 auf plus 20,0 Punkte. Unternehmensseitig liefert die Walldorfer Softwareschmiede SAP als erster DAX-Konzern seine Zahlen zum dritten Quartal ab. Daneben berichten unter anderem Novartis, Nestle, Ericsson, Unilever, Philip Morris und American Express (nach US-Börsenschluss) über den Geschäftsverlauf. Gestern nach US-Börsenschluss konnte der Aluminiumkonzern Alcoa mit seinem Quartalsbericht die Erwartungen beim Gewinn übertreffen. Zudem kündigte er ein Aktienrückkaufprogramm an. Im nachbörslichen Handel haussierte die Aktie um rund 4,6 Prozent.

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