Marktüberblick: Netflix explodiert nachbörslich

Am deutschen Aktienmarkt zeigten sich die Anleger am Dienstag in Kauflaune. Stützend wirkte eine bislang positiv verlaufende US-Berichtssaison, die der Wall Street Rückenwind verlieh. Ein enttäuschend ausgefallener ZEW-Index belastete hingegen am Vormittag nur kurz. Der DAX schloss 1,39 Prozent fester bei 11.777 Punkten. MDAX und TecDAX haussierten gar um 2,92 und 3,48 Prozent. Die Marktbreite gestaltete sich ausgesprochen positiv. In den drei Indizes gab es 99 Gewinner und lediglich vier Verlierer. Das Aufwärtsvolumen betrug 98 Prozent. Im DAX wechselten 88,3 Millionen Aktien (Vortag: 74,2) im Wert von 3,92 Milliarden EUR (10-Tages-Durchschnitt: 4,23) den Besitzer. Alle Sektorenindizes verbuchten Zugewinne. Am deutlichsten stiegen Technologiewerte (+4,48%), Softwaretitel (+3,08%) und Industriewerte (+2,56%). Infineon legte an der DAX-Spitze ohne Nachrichten 4,52 Prozent zu. SAP und Vonovia sprangen um 3,00 und 2,93 Prozent nach oben. Im MDAX haussierte die Aktie der Kion Group nach gleich zwei Kaufempfehlungen um 9,26 Prozent. Wacker Chemie litt unter einem negativen Analystenkommentar und verlor 3,26 Prozent. Isra Vision explodierte im TecDAX um 10,58 Prozent. Drägerwerk sackte nach Kurszielsenkungen seitens mehrerer Analysten um 3,54 Prozent ab.

An der Wall Street lag der Dow Jones Industrial zur Schlussglocke 2,16 Prozent höher bei 25.798 Punkten. Für den von Technologiewerten geprägten Nasdaq 100 ging es um 2,93 Prozent nach oben auf 7.276 Zähler. Zur positiven Stimmung trugen vor allem erfreuliche Quartalszahlen von Morgan Stanley, Goldman Sachs, Johnson & Johnson, Unitedhealth und Adobe bei. Daneben kamen die Daten zur Industrieproduktion sowie der NAHB Hausmarktindex besser als erwartet herein. 83 Prozent der Werte an der NYSE schlossen im Plus. Das Aufwärtsvolumen lag bei 82 Prozent. Es gab 14 neue 52-Wochen-Hochs und 95 neue Tiefs. Alle Sektoren wiesen deutliche Zugewinne aus. Am kräftigsten aufwärts tendierten Technologiewerte und Healthcare.

Am Devisenmarkt notierte der Dollar-Index gegen Ende des New Yorker Handels unverändert bei 95,07 Punkten. EUR/USD handelte zwei Pips tiefer bei 1,1576 USD. Bei den anderen Hauptwährungen fielen mit der gestiegenen Risikofreude der Kanada-Dollar durch Stärke und der Yen sowie der Franken durch Schwäche auf.

Der S&P GSCI Rohstoffindex notierte 0,15 Prozent fester bei 484,68 Punkten. Brent-Öl verteuerte sich um 0,93 Prozent auf 81,53 USD. Der Preis für US-Erdgas lag 0,19 Prozent höher bei 3,25 USD. Comex-Kupfer verlor 0,23 Prozent auf 2,78 USD. Gold fiel um 0,20 Prozent auf 1.228 USD (1.058 EUR). Silber, Platin und Palladium gaben zwischen 0,25 und 0,48 Prozent nach.

Am Rentenmarkt kamen die Anleiherenditen weiter zurück. Die Umlaufrendite gab um vier Basispunkte auf 0,32 Prozent nach. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen endete einen Basispunkt tiefer bei 0,49 Prozent. Der Euro-Bund-Future schloss 0,12 Prozent fester bei 158,76 Punkten. Die Rendite zehnjähriger US-Treasury Notes verharrte bei 3,16 Prozent.

Die asiatischen Aktienmärkte präsentierten sich heute früh dank der positiven Vorgaben von der Wall Street auf breiter Front von der freundlichen Seite. Der MSCI Asia Pacific Index stieg um 0,84 Prozent auf 154,65 Punkte. Die Börse in Hongkong blieb feiertagsbedingt geschlossen.

Heute stehen von der Makroseite die Verbraucherpreise in der Eurozone sowie das Protokoll der letzten FOMC-Sitzung im Fokus. Unternehmensseitig gibt es Geschäftszahlen unter anderem von ASML Holding, Roche Holding, Zooplus, Danone, Abbott Laboratories, Carrefour und Alcoa (nach US-Börsenschluss). Bereits gestern nach US-Börsenschluss präsentierten Netflix, United Continental und IBM ihre Quartalsbilanzen. Der Videostreamingdienst Netflix überraschte sowohl beim Gewinn als auch bei den Abonnentenzahlen positiv. Im nachbörslichen Handel explodierte die Aktie um rund 11 Prozent. IBM übertraf beim Gewinn die Markterwartungen, verfehlte jedoch die Umsatzschätzungen. Der Anteilsschein brach nachbörslich um rund 4,7 Prozent ein. Die Aktie der Fluggesellschaft Continental haussierte nachbörslich dank eines positiven Ausblicks um rund 5,1 Prozent. Mit Impulsen ist im heutigen Handel daneben bei Fresenius SE und der Tochter FMC zu rechnen. Gestern Abend senkten die beiden DAX-Konzerne ihre Prognosen für das Gesamtjahr.

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