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16.10.18, 15:22

Stimmungswechsel bei Gold

Energie: Brentöl handelt weiterhin knapp oberhalb von 80 USD je Barrel. Der Fall des vor zwei Wochen im saudi-arabischen Konsulat in Istanbul verschwundenen regimekritischen Journalisten Khashoggi schlägt noch immer hohe Wellen. US-Medien berichten, dass Saudi-Arabien den Tod des Journalisten einräumen will. Heute will US-Außenminister Pompeo mit König Salman über den Fall sprechen. Am Wochenende hatte US-Präsident Trump Saudi-Arabien noch schwerwiegende Konsequenzen angedroht. Saudi-Arabien hatte daraufhin mit Vergeltungsmaßnahmen gedroht. Darunter wurde von einigen Marktteilnehmern auch die Drosselung der Öllieferungen verstanden, was zum gegenwärtigen Zeitpunkt kritisch gewesen wäre, da wegen der US-Sanktionen bereits beträchtlich weniger Öl aus dem Iran zur Verfügung steht. Wie dünnhäutig Saudi-Arabien auf Kritik gegen sich reagiert, zeigte der Streit mit Kanada wegen dessen Kritik an der Inhaftierung einer Menschenrechtsaktivistin vor einigen Monaten. Saudi-Arabien stellte daraufhin die Weizenimporte aus Kanada ein und drohte damit, sämtliche Vermögenswerte aus Kanada zum Verkauf zu stellen.
In den USA steigt die Schieferölproduktion trotz stagnierender Bohraktivität ungebremst. Die US-Energiebehörde rechnet für November mit einem Anstieg um fast 100 Tsd. auf 7,71 Mio. Barrel pro Tag. Gut die Hälfte des prognostizierten Anstiegs erfolgt dabei im größten und ertragreichsten Vorkommen „Permian Basin“. Die steigende US-Ölproduktion ist ein wesent¬licher Grund, warum der globale Ölmarkt im nächsten Jahr reichlich versorgt sein dürfte.

Produktidee: Faktor-Zertifikate
WKN Typ Basiswert Merkmale
CE9J1Y Faktor Long WTI Oil Future Faktor: 8
CE9J22 Faktor Long Brent Oil Future Faktor: 8
CE7XGS Faktor Short WTI Oil Future Faktor: -8
CV55QJ Faktor Short Brent Oil Future Faktor: -8

Edelmetalle: Gold hatte gestern zeitweise die charttechnisch wichtige 100-Tage-Linie überwunden und ist bis auf 1.233 USD je Feinunze gestiegen. Wir führen dies nach wie vor in erster Linie auf die Eindeckung von Short-Positionen zurück, nachdem die spekulativen Finanzinvestoren vor Beginn des Preisanstiegs in der letzten Woche noch kräftig Netto-Short-Positionen aufgebaut hatten (siehe auch TagesInfo Rohstoffe von gestern). Gestern verzeichneten zudem die Gold-ETFs den fünften Tag in Folge Zuflüsse, womit die Abflüsse vom Monatsbeginn mehr als kompensiert wurden. Am Nachmittag gab Gold einen Teil seiner Gewinne wieder ab. Sollte es sich allerdings nachhaltig über der 100-Tage-Linie (aktuell bei rund 1.227 USD) etablieren, erwarten wir technische Anschlusskäufe, die den Preis weiter nach oben treiben dürften. Gold in Euro gerechnet hat sich gestern zwischenzeitlich auf 1.065 EUR je Feinunze verteuert. Seit Monatsbeginn ist es um gut 30 EUR gestiegen. Hierzu hat wohl auch die Entwicklung in Italien beigetragen. Gestern Abend hat die italienische Regierung wie geplant den mit einem hohen Defizit versehenen Haushaltsentwurf für 2019 an die EU-Kommission weitergeleitet. Dieser gilt als nicht tragfähig und dürfte von der EU zurückgewiesen werden. Sollte Italien nicht nachbessern, könnte ein Defizitverfahren gegen das Land eingeleitet werden. Dies könnte wiederum zu einer neuen Krise innerhalb der Eurozone führen und für mehr Unsicherheit sorgen. Davon sollte Gold in seiner Eigenschaft als sicherer Hafen profitieren.

Produktidee: BEST Turbo-Optionsscheine
WKN Typ Basiswert Merkmale
CE1Z6U Call Gold Hebel: 7,7
CA9GDG Put Gold Hebel: 12,8

Industriemetalle: Der Weltstahlverband hat heute seinen halbjährlichen Bericht zu den Nachfrageaussichten am globalen Stahlmarkt veröffentlicht (Short Range Outlook). Darin hat er seine bisherigen Prognosen für die weltweite Stahlnachfrage in diesem und im nächsten Jahr nach oben genommen. Für 2018 erwartet der Verband nun ein Nachfragewachstum von 3,9% (bisher 1,8%) und für 2019 von 1,4% (bisher 0,7%). Die Stahlnachfrage soll 2019 damit rekordhohe 1,68 Mrd. Tonnen erreichen. Die Aufwärtsrevision der Prognosen liegt fast ausschließlich an China, wo die Nachfrage durch Stimulierungsmaßnahmen im Immobiliensektor und wegen der starken globalen Wirtschaft im ersten Halbjahr 2018 einen Schub erhalten hatte. Mittlerweile hat die Dynamik aber deutlich nachgelassen und 2019 soll die chinesische Stahlnachfrage nicht mehr wachsen. Insgesamt betrachtet entfällt der Großteil des globalen Nachfragewachstums trotz einiger Risiken in diesem und im nächsten Jahr auf die Entwicklungsländer, während die Stahlnachfrage in den Industrienationen nur moderat zulegt. Dieser Unterschied ist laut Angaben des Weltstahlverbands auch in den Sektoren ersichtlich. Während zum Beispiel die Stahlnachfrage aus dem Bausektor in den Industrienationen im nächsten Jahr langsamer wachsen soll, soll sie in den meisten Entwicklungsländern weiter kräftig zulegen. Ein ähnliches Bild zeichnet der Verband für den Automobilsektor. Daneben trägt der Maschinenbau zu einer soliden Stahlnachfrage bei.

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