15.10.18, 15:35

Ölmarkt entspannt sich 2019 deutlich

Energie: Die Ölpreise legen zum Auftakt in die neue Handelswoche leicht zu, nachdem sie in der letzten Woche deutliche Verluste hinnehmen mussten. Hinter dem jüngsten Preisanstieg stehen Spannungen zwischen den USA und Saudi-Arabien wegen des bislang ungeklärten Verschwindens eines regimekritischen Journalisten vor knapp zwei Wochen im saudi-arabischen Konsulat in Istanbul. US-Präsident Trump hat Saudi-Arabien am Wochenende mit schweren Konsequenzen gedroht, sollte Riad dafür verantwortlich sein. Saudi-Arabien hat daraufhin Gegenmaßnahmen angedroht, was neue Unsicherheit für den Ölmarkt bedeutet. Die am Freitag veröffentlichten neuen Prognosen der IEA zur Versorgungslage am Ölmarkt sollten Rufe nach einem Anstieg des Ölpreises auf 100 USD verstummen lassen, solange der Konflikt zwischen den USA und Saudi-Arabien nicht eskaliert. Denn die IEA senkte ihre Prognose für den Bedarf an OPEC-Öl im Jahr 2019 deutlich. Grund hierfür ist ein stärker steigendes Nicht-OPEC-Angebot und eine schwächer steigende weltweite Nachfrage. Im 1. Quartal 2019 liegt der Bedarf demzufolge nur noch bei 30,8 Mio. Barrel pro Tag, verglichen mit einer Produktionsmenge von 32,8 Mio. Barrel pro Tag im September. Bis Ende 2019 soll der Bedarf an OPEC-Öl auf 32 Mio. Barrel pro Tag steigen, was somit noch immer unter der aktuellen Fördermenge liegen würde. Für das 1. Quartal 2019 droht daher ein beträchtlicher Angebotsüberschuss, selbst wenn die iranischen Ölexporte deutlich fallen. Die OPEC könnte daher bei ihrer Sitzung am 6. Dezember sogar über eine Kürzung der Fördermenge nachdenken müssen. Wir fühlen uns in unserer Prognose eines fallenden Ölpreises im nächsten Jahr bestätigt.

Produktidee: Faktor-Zertifikate
WKN Typ Basiswert Merkmale
CE9J1Y Faktor Long WTI Oil Future Faktor: 8
CE9J22 Faktor Long Brent Oil Future Faktor: 8
CE7XGS Faktor Short WTI Oil Future Faktor: -8
CV55QJ Faktor Short Brent Oil Future Faktor: -8

Edelmetalle: Gold steigt zu Beginn der neuen Handelswoche auf ein 2½-Monatshoch von 1.230 USD je Feinunze. Hierbei spielt wohl auch das vorübergehende Aussetzen der Brexit-Verhandlungen eine Rolle. Die Eindeckung von Leerverkäufen, die wir hinter dem Preisanstieg von letzter Woche vermuten, hat sich in der jüngsten CFTC-Statistik noch nicht gezeigt. Diese umfasst aber auch nur Daten bis zum 9. Oktober und der Preisanstieg setzte erst danach ein. Potenzial zum sog. short covering bestand allemal, da die spekulativen Finanzinvestoren in der letzten CFTC-Berichtswoche ihre Netto-Short-Positionen nochmals deutlich auf ein Rekordhoch von fast 110 Tsd. Kontrakten ausgeweitet hatten.
Auch wenn Palladium Ende letzter Woche etwas nachgegeben hat, hält es sich mit 1.075 USD je Feinunze auf hohem Niveau. Die am Freitag berichteten schwachen Autoabsätze in China wurden gut weggesteckt. Gemäß Daten des Verbands der chinesischen Automobilproduzenten sind die Autoverkäufe im September im Vergleich zum Vorjahr um 12% eingebrochen. Dies war bereits der dritte Monat in Folge, in dem die Verkaufszahlen unter dem Vorjahresniveau lagen. Industriekreisen zufolge ist der Handelsstreit mit den USA dafür verantwortlich. Denn die Einzelhändler geben wohl die Zölle an die Konsumenten weiter, was zu Kaufzurückhaltung bei den Chinesen führt. Nach dem schwachen September wird befürchtet, dass die Autoverkäufe im Gesamtjahr erstmals seit über 20 Jahren rückläufig sein könnten. Dies sollte sich negativ auf die Nachfrage nach Palladium auswirken.

Produktidee: BEST Turbo-Optionsscheine
WKN Typ Basiswert Merkmale
CE1Z6U Call Gold Hebel: 7,7
CA9GDG Put Gold Hebel: 12,8

Industriemetalle: Die Industriemetalle starten fast alle negativ in die neue Handelswoche. US-Präsident Trump hatte gestern in einem Fernsehinterview China mit einer weiteren Runde von Zöllen gedroht, sollte das Land mit den USA kein faires Abkommen aushandeln und seine Märkte nicht öffnen. Daneben warnte IWF-Chefin Lagarde zum Abschluss der Jahrestagung des IWF und der Weltbank vor unruhigen Zeiten für die Weltwirtschaft und vor mehr Volatilität an den Finanzmärkten – beides ausgehend von Handelsspannungen. Die fallenden asiatischen Aktienmärkte heute drücken entsprechend die negative Stimmung der Marktteilnehmer aus. Die Erholung der Metallpreise seit Mitte September steht unseres Erachtens noch auf tönernen Füßen. Aluminium kostet heute Morgen rund 2.030 USD je Tonne. Am Freitag haben die USA erneut die Frist verlängert, bis zu der die Geschäfte mit dem größten russischen Aluminiumproduzenten, Rusal, abgewickelt werden müssen. Diese läuft jetzt bis zum 12. Dezember. Damit erhält der russische Oligarch Deripaska mehr Zeit, um die Kontrolle an Rusal abzugeben. Zugleich bleibt die Unsicherheit bestehen, ob Rusal schlussendlich nicht doch US-Sanktionen unterworfen wird. China hat gemäß Daten der Zollbehörde im September den vierten Monat in Folge mehr als 500 Tsd. Tonnen Aluminium und Aluminiumprodukte exportiert. Die Ausfuhren lagen 37% über Vorjahr und steuern für das Gesamtjahr auf einen neuen Rekordwert hin. Unseres Erachtens ist der globale Aluminiummarkt derzeit gut versorgt.

Rechtline Hinweise: Bitte beachten Sie die rechtlichen Hinweise

Bitte beachten Sie zusätzlich den wichtigen Hinweis zu allen abgebildeten Charts und Kursverläufen: Frühere Wertentwicklungen sind kein Indikator für die künftige Wertentwicklung.  

Bei den hier dargestellten Inhalten handelt es sich um fremde Inhalte. Für diese fremden Inhalte ist ausschließlich der jeweilige Eingeber verantwortlich. Eine inhaltliche, redaktionelle Überprüfung durch die DZB Media GmbH erfolgt ausdrücklich nicht. Bitte beachten Sie in diesem Zusammenhang ergänzend den Haftungsausschluss unter https://www.zertifikateberater.de/impressum.

Sollte ein hier durch einen Eingeber distribuierter Inhalt aus Ihrer Sicht gegen geltendes Recht verstoßen, schicken Sie bitte eine Email an nc. Der gemeldete Inhalt wird umgehend überprüft und ggf. gesperrt.