Die DZB Quartalsausblicke mit den Experten von der UniCredit Bank (Volkswirtschaftlich & Fundamental) und HSBC (Technisch)! Jetzt anmelden!
12.10.18, 15:30

Totgesagte leben länger!

Energie: Die Ölpreise erholen sich am Morgen leicht, nachdem sie gestern den zweiten Tag in Folge in die Tiefe rauschten. Brent fiel am Abend sogar kurzzeitig unter die Marke von 80 USD je Barrel, womit sich die Verluste in den beiden letzten Handelstagen auf 5 USD beliefen. Ähnliches gilt für WTI, das bis auf 70,5 USD zurückfiel. Gegenwind kam dabei erneut von weiter fallenden Aktienmärkten. Dadurch fielen preisbelastende Nachrichten wie die US-Lagerdaten und der OPEC-Monatsbericht umso stärker ins Gewicht. Das US-Energieministerium berichtete für die letzte Woche einen kräftigen Lageraufbau bei Rohöl von 6 Mio. Barrel. Dieser kam zustande, weil die US-Raffinerien weniger Rohöl verarbeiteten und die US-Rohölproduktion auf ein Rekordniveau von gerundet 11,2 Mio. Barrel pro Tag stieg. Der kräftige Rückgang der Netto-Importe auf weniger als 5 Mio. Barrel pro Tag, so wenig wie noch nie seit Beginn der Datenreihe, verhinderte den Lageraufbau dagegen nicht. Die OPEC revidierte in ihrem Monatsbericht ihre Prognose für den Bedarf an OPEC-Öl 2019 wegen des kräftig steigenden Nicht-OPEC-Angebots um 270 Tsd. auf 31,8 Mio. Barrel pro Tag nach unten. Die OPEC-Produktion stieg dagegen im September trotz Rückgängen im Iran und in Venezuela auf 32,8 Mio. Barrel pro Tag. Somit produziert die OPEC momentan ca. 1 Mio. Barrel pro Tag mehr als im nächsten Jahr benötigt, was ein erheblicher Puffer für weitere Ausfälle im Iran und in Venezuela ist. China hat im September laut Zollbehörde gut 9 Mio. Barrel Rohöl pro Tag importiert. Höher waren die Einfuhren zuletzt im Mai. In den ersten neun Monaten liegen die Importe 6% über dem Vorjahr.

Produktidee: Faktor-Zertifikate
WKN Typ Basiswert Merkmale
CE9J1Y Faktor Long WTI Oil Future Faktor: 8
CE9J22 Faktor Long Brent Oil Future Faktor: 8
CE7XGS Faktor Short WTI Oil Future Faktor: -8
CV55QJ Faktor Short Brent Oil Future Faktor: -8

Edelmetalle: Mit einem Hurra hat sich Gold gestern zurückgemeldet. Es stieg in der Spitze um 35 USD, zum Handelsende blieb noch ein Plus von 2,5% übrig. Dies war der stärkste Tagesanstieg seit Juni 2016, der Brexit-Abstimmung. Heute Morgen handelt Gold leicht schwächer bei 1.220 USD je Feinunze. Gold in Euro gerechnet legte ebenfalls deutlich zu und verteuerte sich zwischenzeitlich auf fast 1.060 EUR je Feinunze. Der Preisanstieg wurde unterstützt durch einen schwachen US-Dollar und fallende Anleiherenditen. Den größten Schub dürfte Gold unseres Erachtens aber durch die Eindeckung von Leerverkäufen erhalten haben. Denn die spekulativen Finanzinvestoren hielten laut CFTC-Statistik in der Woche zum 2. Oktober noch Netto-Short-Positionen von fast 80 Tsd. Kontrakten. Dies entspricht 247 Tonnen Gold. Ein kompletter Rückkauf dieser Menge würde den Goldpreis wohl deutlich steigen lassen. Vielleicht wurde gestern ein Anfang gemacht. Zumindest scheinen die Marktteilnehmer nach den stark gefallenen Aktienmärkten und der damit verbunden deutlich höheren Volatilität etwas risikobewusster geworden zu sein, zumal auch US-Präsident Trump für weitere Unruhe sorgte, indem er die US-Notenbank Fed für den Rückgang der Aktienmärkte verantwortlich machte. Daneben hat IWF-Chefin Lagarde gestern auf der Jahrestagung des IWF und der Weltbank in Bali neben dem Handelsstreit auch vor einem Währungskrieg gewarnt. Die Abwertung des Chinesischen Yuan hatte sich zuletzt wieder beschleunigt, was den USA ein Dorn im Auge ist. Ein Währungskrieg zusätzlich zum Handelsstreit könne das Wachstum der globalen Wirtschaft dämpfen.

Produktidee: BEST Turbo-Optionsscheine
WKN Typ Basiswert Merkmale
CE1Z6U Call Gold Hebel: 8,0
CA9GDG Put Gold Hebel: 11,7

Industriemetalle: China hat nach wie vor großen Rohstoffhunger und offenbar die niedrigen Metallpreise im August und September genutzt. Dies zeigt die Handelsbilanz für September, die heute Morgen von der Zollbehörde veröffentlicht wurde. Demnach hat China im letzten Monat erstmals seit 2½ Jahren mehr als 500 Tsd. Tonnen Kupfer in einem Monat importiert. Die Einfuhren lagen 21% über Vorjahr. Die Importe von Kupferkonzentrat sind sogar um 31% auf ein Rekordhoch von 1,93 Mio. Tonnen gestiegen. Kupfer kostete in den letzten beiden Monaten lange Zeit weniger als 6.000 USD je Tonne, was die chinesischen Händler wohl zu opportunistischen Käufen genutzt haben. Die vom Markt als starke chinesische Nachfrage interpretierten Daten haben gemeinsam mit der vorübergehenden Schließung einer großen Schmelze in Chile dazu geführt, dass die Terminkurve von Kupfer am vorderen Ende in Backwardation gedreht hat. Neben Kupfer hat China im September auch viel Eisenerz importiert – die berichteten 93,5 Mio. Tonnen war die größte Menge seit Mai. Im Gegensatz zu Kupfer war der Eisenerzpreis in den letzten Monaten weitgehend stabil und schwankte zwischen 65 und 70 USD je Tonne. Die hohen Einfuhren deuten unseres Erachtens daher auf eine hohe Stahlproduktion in China hin. Die robusten Importdaten geben den Metallpreisen zum Wochenausklang Auftrieb. Eine bemerkenswerte Entwicklung legte gestern der Bleipreis hin: Erst fiel er am Morgen auf ein 2-Jahrestief von unter 1.880 USD je Tonne, anschließend legte er bis zum Abend um fast 7% zu.

Produktidee: Unlimited Turbo-Optionsscheine
WKN Typ Basiswert Merkmale
CV3TH7 Call Copper Future Hebel: 8,0
CA4JWN Put Copper Future Hebel: 6,7

Rechtline Hinweise: Bitte beachten Sie die rechtlichen Hinweise

Bitte beachten Sie zusätzlich den wichtigen Hinweis zu allen abgebildeten Charts und Kursverläufen: Frühere Wertentwicklungen sind kein Indikator für die künftige Wertentwicklung.  

Bei den hier dargestellten Inhalten handelt es sich um fremde Inhalte. Für diese fremden Inhalte ist ausschließlich der jeweilige Eingeber verantwortlich. Eine inhaltliche, redaktionelle Überprüfung durch die DZB Media GmbH erfolgt ausdrücklich nicht. Bitte beachten Sie in diesem Zusammenhang ergänzend den Haftungsausschluss unter https://www.zertifikateberater.de/impressum.

Sollte ein hier durch einen Eingeber distribuierter Inhalt aus Ihrer Sicht gegen geltendes Recht verstoßen, schicken Sie bitte eine Email an nc. Der gemeldete Inhalt wird umgehend überprüft und ggf. gesperrt.