Energie: Die Ölpreise haben ihre kurzzeitige Schwäche zu Wochenbeginn überwunden und legen am Morgen wieder zu. Sie reagieren damit auf die Nachricht eines spürbar sinkenden Ölangebots aus dem Iran. Dieser hat in der ersten Oktoberwoche Reuters zufolge nur noch 1,1 Mio. Barrel Rohöl pro Tag exportiert. Im September lagen die Ausfuhren noch bei 1,6 Mio. Barrel pro Tag, im Frühjahr bei 2,5 Mio. Barrel pro Tag. Die US-Sanktionen zeigen somit schon vor ihrem offiziellen Inkrafttreten Anfang November sichtbar Wirkung.
Der US-Erdgaspreis stieg gestern um 4% und markierte im Handelsverlauf bei knapp 3,3 USD je mmBtu ein 8-Monatshoch. Seit Mitte September hat sich Erdgas um nahezu 20% verteuert. Der Preisanstieg geht mit einem kräftigen Aufbau von spekulativen Netto-Long-Positionen an der NYMEX einher. Diese sind innerhalb von zwei Wochen um das 2½-fache gestiegen und liegen inzwischen mit ca. 215 Tsd. Kontrakten ebenfalls auf dem höchsten Niveau seit Ende Januar. Maßgeblich begünstigt wird diese Entwicklung durch den nur unterdurchschnittlichen Aufbau der US-Erdgaslagerbestände in den letzten drei Monaten. Diese liegen aktuell 17% unter dem 5-Jahresdurchschnitt und auf dem niedrigsten Stand für diese Jahreszeit seit 15 Jahren. Da in den USA für die kommenden Tage kühlere Temperaturen als normal vorhergesagt sind, spricht dies für einen höheren Heizbedarf und einen nur geringen Lageraufbau. Die rekordhohe US-Erdgasproduktion sollte aber keine Knappheitssorgen aufkommen lassen, selbst wenn die Lagerbestände zu Beginn der Heizsaison auf einem vergleichsweise niedrigen Niveau liegen. Wir erachten das weitere Aufwärtspotenzial für den US-Erdgaspreis daher als begrenzt.
WKN | Typ | Basiswert | Merkmale |
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CE9J1Y | Faktor Long | WTI Oil Future | Faktor: 8 |
CE9J22 | Faktor Long | Brent Oil Future | Faktor: 8 |
CE7XGS | Faktor Short | WTI Oil Future | Faktor: -8 |
CV55QJ | Faktor Short | Brent Oil Future | Faktor: -8 |
Edelmetalle: Ein fester US-Dollar und weiter steigende Anleiherenditen in den USA haben dazu geführt, dass Gold gestern zeitweise um 1,7% auf 1.183 USD je Feinunze gefallen ist. Da die US-Währung im späten Handel einen Teil ihrer Gewinne wieder abgab, hat sich auch Gold leicht erholt. Es handelt heute Morgen aber nach wie vor deutlich unter der 1.200 USD-Marke. Auch Gold in Euro gerechnet hat sich gestern spürbar bis auf gut 1.030 EUR je Feinunze verbilligt, trotz der Schuldenkrise in Italien. Diese spitzt sich offenbar zu, was der Renditeabstand 10-jähriger Staatsanleihen zwischen Italien und Deutschland anzeigt. Erstmals seit 5½ Jahren hat sich der Abstand auf über 300 Basispunkte ausgeweitet. Die italienische Regierung hatte Anfang letzter Woche einen Haushaltsentwurf für 2019 vorgelegt, der ein deutlich höheres Defizit vorsieht und als untragbar bewertet wird.
Palladium hat sich gestern gegen den Trend im Edelmetallsektor gestemmt und sogar zugelegt. Heute Morgen kostete es zeitweise rund 1.080 USD je Feinunze. Der weltweit größte Palladiumproduzent sieht den globalen Palladiummarkt dieses Jahr in einem Angebotsdefizit von rund 1 Mio. Unzen. Dies ist deutlich mehr als zum Beispiel Johnson Matthey bislang prognostiziert. Allerdings erwartet der Produzent eine Verschiebung der Nachfrage aus der Automobilindustrie von Palladium zurück zu Platin, sollte sich die Preisdifferenz zwischen diesen beiden Edelmetallen weiter ausweiten. Diese beträgt aktuell rund 260 USD je Feinunze.
Industriemetalle: Die International Lead and Zinc Study Group (ILZSG) hat auf ihrer Herbsttagung gestern das für dieses Jahr erwartete Angebotsdefizit am globalen Zinkmarkt überraschend auf 322 Tsd. Tonnen nach oben revidiert. Da nach sieben Monaten des Jahres am Zinkmarkt nur ein Defizit von 42 Tsd. Tonnen bestand, muss das Defizit seither in der zweiten Jahreshälfte deutlich gewachsen sein bzw. sich immer noch ausweiten. Hierbei spielen wohl Produktionskürzungen chinesischer Schmelzen wegen der stark gefallenen Preise eine Rolle. Für das nächste Jahr erwartet die ILZSG ein deutlich geringeres Defizit von 70 Tsd. Tonnen, da das Angebot in Folge einer besseren Verfügbarkeit von Zinkkonzentrat spürbar zulegen und die Nachfrage nur leicht anziehen soll. Dies wäre dennoch das vierte Defizitjahr in Folge und spricht für nachhaltig höhere Zinkpreise. Für den globalen Bleimarkt hat die ILZSG ihre Defizitschätzung vom Frühjahr für 2018 ebenfalls auf jetzt 123 Tsd. Tonnen nach oben angepasst. Die Revision fiel hier wesentlich deutlicher aus als bei Zink. Sie steht aber mehr im Einklang mit der bisherigen Entwicklung am Bleimarkt in diesem Jahr. 2019 soll laut Einschätzung der ILZSG das Angebot die Nachfrage dann wieder um 50 Tsd. Tonnen übertreffen, da das Angebot deutlich stärker ausgeweitet werden dürfte als in diesem Jahr. Dies wäre der erste Überschuss seit drei Jahren, was das Preispotenzial von Blei nach oben unseres Erachtens begrenzt.
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