Energie: Die Ölpreise starten mit Abschlägen in die neue Handelswoche. Brent fällt auf 83,5 USD je Barrel, WTI unter 74 USD. Von den Hochs Mitte letzter Woche bedeutet dies ein Minus von jeweils 3 USD. Dazu tragen eine Reihe von Nachrichten bei. So berichtete der Chef der staatlichen Ölgesellschaft Libyens einen Anstieg der libyschen Ölproduktion auf 1,25 Mio. Barrel pro Tag. Das wären ca. 200 Tsd. Barrel pro Tag mehr als der Durchschnittswert im September. Sollte dieses Produktionsniveau beibehalten werden können, woran allerdings berechtigte Zweifel bestehen, würde damit ein Teil der wegfallenden iranischen Exporte ersetzt. Möglicherweise fallen die iranischen Ölexporte aber auch weniger stark als befürchtet. Die USA scheinen ihre harte Haltung gegenüber den Käufern von iranischem Öl aufzugeben. Einem nicht namentlich genannten Offiziellen der US-Regierung zufolge würden die USA über Ausnahmen von den Sanktionen nachdenken. Offensichtlich sollen Abnehmerländer doch mehr Zeit bekommen, ihre Öllieferungen aus dem Iran durch andere zu ersetzen, wenn sie diese zumindest deutlich reduzieren. Eines der begünstigten Länder scheint Indien zu sein, das im November gut informierten Quellen zufolge 9 Mio. Barrel Rohöl aus dem Iran kaufen will. Das entspricht 300 Tsd. Barrel pro Tag. Im September lagen die entsprechenden Einfuhren bei knapp 500 Tsd. Barrel pro Tag. Falls auch andere Abnehmer wie die EU, Japan und Südkorea weiterhin iranisches Öl kaufen dürfen, würden die Sorgen vor einer Angebotsverknappung zum Jahresende erheblich gemindert.
WKN | Typ | Basiswert | Merkmale |
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CE9J1Y | Faktor Long | WTI Oil Future | Faktor: 8 |
CE9J22 | Faktor Long | Brent Oil Future | Faktor: 8 |
CE7XGS | Faktor Short | WTI Oil Future | Faktor: -8 |
CV55QJ | Faktor Short | Brent Oil Future | Faktor: -8 |
Edelmetalle: Gold fällt zum Wochenauftakt wieder merklich unter 1.200 USD je Feinunze, da der US-Dollar aufwertet und die Rendite 10-jähriger US-Staatsanleihen deutlich steigt. Gerade Letzteres macht Gold als Anlagealternative weniger attraktiv. Am Freitagnachmittag hatte das Arbeitsministerium in den USA einen soliden Arbeitsmarktbericht für September veröffentlicht. Zwar enttäuschte der Beschäftigungszuwachs, dies war aber auf außergewöhnliche Umstände durch Stürme zurückzuführen. Zudem ist die Arbeitslosenquote auf 3,7% gefallen, der tiefste Stand seit mehr als 48 Jahren. Dies haben die Finanzinvestoren am Freitag aber nicht zu neuerlichen umfangreichen Verkäufen genutzt – die ETF-Abflüsse hielten sich in Grenzen. Auch seitens der spekulativen Finanzinvestoren ist der Pessimismus nicht größer geworden. Laut der CFTC-Statistik gab es in der Woche zum 2. Oktober ein moderates Short-Covering bei Gold und auch bei Silber. Der Silberpreis fällt heute Morgen im Vergleich zu den anderen Edelmetallen überproportional auf 14,5 USD je Feinunze.
Indien hat auch im September große Mengen Gold importiert, was wir auf die zuvor niedrigen Preise und die laufende Feiertagssaison zurückführen. Gemäß vorläufigen Daten des Finanzministeriums haben sich die Einfuhren im Vorjahresvergleich auf 93,8 Tonnen mehr als verdoppelt. Schon im August hatte Indien mehr als 90 Tonnen Gold importiert. Die Importdynamik könnte demnächst aber wieder nachlassen, da sich Gold in Indischen Rupien gerechnet seit Mitte August deutlich verteuert hat.
Industriemetalle: Die chinesischen Händler sind nach der Feiertagswoche wieder zurück. Dass die Metallpreise an der LME zum Wochenauftakt stark nachgeben, liegt aber nicht an den Chinesen, auch wenn die Aktienmärkte im Reich der Mitte heute schwach sind. Im Gegensatz zur LME halten sich die Preise an der SHFE sogar relativ gut, was auch auf die erneute Reduzierung der Mindestreserveanforderung für Banken durch die chinesische Zentralbank zurückzuführen sein dürfte. Dadurch wird Liquidität freigesetzt, so dass mehr Kredite vergeben werden können. Vielmehr kommt es an der LME ausgehend von Aluminium zu Verkäufen auch bei den anderen Industriemetallen. Aluminium fällt heute Morgen zeitweise um 4% auf 2.045 USD je Tonne, nachdem die „Alunorte“-Raffinerie in Brasilien, die weltweit größte Verarbeitungsanlage für Alumina, wohl doch weiter produzieren wird. Mitte letzter Woche hieß es seitens des Betreibers noch, dass die Anlage für unbestimmte Zeit schließen müsse (siehe TagesInfo Rohstoffe vom 4. Oktober). Dies hatte zu einem Sprung des Aluminiumpreises geführt, der nun wieder korrigiert wird.
Es ist wieder „LME Week“: Ab heute findet in London das wichtigste Branchentreffen der „Metaller“ im Jahr statt. Auf zahlreichen Veranstaltungen wird u.a. über die Lage und die Aussichten an den Metallmärkten diskutiert. Der im Wochenverlauf zu erwartende kontinuierliche Newsflow aus London dürfte die Metallpreise entsprechend bewegen.
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