24.09.18, 14:26

OPEC+ lässt Trump abblitzen: Brentölpreis erreicht höchstes Niveau seit Herbst 2014

Energie: Der Brentölpreis steigt zum Auftakt in die neue Handelswoche deutlich und erreicht mit rund 81 USD je Barrel das höchste Niveau seit November 2014. Der Ölmarkt reagiert damit auf die Weigerung der „OPEC+“-Gruppe, die Ölproduktion anzuheben. US-Präsident Trump hatte dies in einem Tweet wenige Tage vor dem informellen Treffen der OPEC und der an den Produktionskürzungen beteiligten Nicht-OPEC-Länder gestern indirekt gefordert. Stattdessen strebt die „OPEC+“ weiterhin eine Einhaltung der Kürzungen von 100% an. Zuletzt lag die Umsetzung nur noch knapp über diesem Wert, d.h. eine Notwendigkeit, die Produktion um mehr als die im Juni beschlossenen 1 Mio. Barrel pro Tag anzuheben, wird derzeit nicht gesehen. Der saudi-arabische Ölminister al-Falih sieht den Ölmarkt aktuell ausreichend versorgt. Im Falle von Angebotsengpässen wäre man aber in der Lage, die Produktion anzuheben. Mit Blick auf 2019 sieht al-Falih die Möglichkeit eines Lageraufbaus, was auf einen überversorgten Markt hindeuten würde. So erwartet die OPEC 2019 einen deutlichen Anstieg des Nicht-OPEC-Angebots um 2,4 Mio. Barrel pro Tag, während die globale Ölnachfrage „nur“ um 1,5 Mio. Barrel pro Tag steigen soll. Auch dies spricht gegen die Notwendigkeit einer unmittelbaren Produktionsanhebung. Ein deutlicher Rückgang des Ölangebots aus dem Iran würde dieses Szenario aber in Frage stellen. Der Iran scheint unterdessen seine ablehnende Haltung gegenüber einer Produktionsanhebung der OPEC aufzugeben, falls es zu einem Produktionsrückgang anderswo (also auch im Iran) kommt.

Produktidee: Faktor-Zertifikate
WKN Typ Basiswert Merkmale
CE9J1Y Faktor Long WTI Oil Future Faktor: 8
CE9J22 Faktor Long Brent Oil Future Faktor: 8
CE7XGS Faktor Short WTI Oil Future Faktor: -8
CV55QJ Faktor Short Brent Oil Future Faktor: -8

Edelmetalle: Der Goldpreis rutschte am Freitag wieder unter die Marke von 1.200 USD je Feinunze, wo es auch aktuell noch handelt. Auslöser für den Rückgang war ein wieder etwas festerer US-Dollar. Der Preisrückgang fiel zeitlich zusammen mit einer Rede der britischen Premierministerin May, die mit einer harten Haltung zum Thema Brexit das Pfund auf Talfahrt schickte. Gleichzeitig ging aber auch Gold in Euro auf Tauchstation. Der Preis fiel bis auf 1.015 EUR je Feinunze zurück, was dem niedrigsten Stand seit Januar 2016 entspricht. Am Morgen handelt Gold nur leicht über diesem Niveau. Somit droht in den kommenden Tagen ein Test der psychologisch wichtigen Marke von 1.000 EUR. Insbesondere der schwache Goldpreis in Euro ist für uns angesichts der politischen Unsicherheit in Europa (Italien, Brexit) und des quälend langsamen Ausstiegs der EZB aus ihrer ultra-lockeren Geldpolitik nicht nachvollziehbar. Die spekulativen Finanzanleger bleiben gegenüber Gold skeptisch gestimmt. Die Netto-Short-Positionen stiegen in der Woche zum 18. September wieder auf 82,5 Tsd. Kontrakte. Damit wurde der Rückgang in der Vorwoche vollständig wieder rückgängig gemacht. Die Spekulanten bleiben also zumindest vorerst ein Belastungsfaktor für Gold. Sollte die Stimmung drehen und es zu Short-Eindeckungen kommen, würde der Preis merklich steigen. Möglicherweise kommt es dazu im Anschluss an die erwartete Fed-Zinserhöhung an diesem Mittwoch. In der Vergangenheit konnte Gold häufig zulegen, nachdem die Fed die Zinsen erhöhte.

Produktidee: BEST Turbo-Optionsscheine
WKN Typ Basiswert Merkmale
CE1Z6U Call Gold Hebel: 8,9
CA9GDG Put Gold Hebel: 9,5

Industriemetalle: Am Freitag ist der LME-Metallindex, der die Entwicklung der sechs wichtigsten LME-Industriemetalle misst, um über 3% auf den höchsten Stand seit Juli gestiegen. Scheinbar sehen die meisten Marktteilnehmer keine gravierenden Implikationen für die Weltkonjunktur und die Metallnachfrage vom eskalierenden Handelsstreit zwischen den USA und China, selbst wenn es zunächst keine neuen Gespräche geben wird. Heute treten die neuen US-Strafzölle für chinesische Waren im Wert von 200 Mrd USD zusätzlich zu den bereits bestehenden 50 Mrd USD in Kraft. Die Spirale dürfte sich weiter drehen. Die Zollsätze sollen ab Januar von gegenwärtig 10% auf 25% steigen. Zudem könnten weitere Güter im Wert von 267 Mrd. USD mit Strafzöllen versehen werden, wenn China wie angekündigt weitere US-Güter mit Zöllen belegen wird. Die gegenwärtige fundamentale Situation könnte ebenfalls höhere Preise rechtfertigen. So hat der globale Kupfermarkt laut International Copper Study Group (ICSG) in den ersten sechs Monaten ein Angebotsdefizit verzeichnet, nachdem im Juni die Nachfrage nach Kupferraffinade das Angebot um 45 Tsd. Tonnen überstieg. Bis Mai war der Markt nahezu ausgeglichen. Noch im April hatte die ICSG für das Gesamtjahr mit einem Angebotsüberschuss von 40 Tsd. Tonnen gerechnet. In den Monaten danach dürfte sich das Defizit sogar noch vergrößert haben wie die Lagerbestandentwicklung impliziert. Die Bestände an den drei wichtigsten Metallbörsen (LME, SHFE, COMEX) sind seit Ende Juni um 277 Tsd. Tonnen bzw. 35% gefallen.

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