20.07.18, 14:02

Trump hält weiter die Märkte in Atem

Energie: Der Brentölpreis stieg gestern Nachmittag deutlich, gab die Gewinne bis zum Handelschluss größtenteils aber wieder ab. WTI konnte die Gewinne dagegen verteidigen. Auslöser für den Preissprung waren Äußerungen des OPEC-Gouverneurs von Saudi-Arabien. Dieser sah sich nach dem Preisrutsch seit der letzten Woche offensichtlich zu einer Klarstellung veranlasst. Sorgen vor einem durch Saudi-Arabien und seine Partner herbeigeführten deutlichen Überangebot sind demnach ohne jede Grundlage. Man werde dem Markt nicht mehr Öl zur Verfügung stellen als es die Nachfrage hergibt. Die robuste Nachfrage und saisonale Faktoren sollen in der zweiten Jahreshälfte sogar zu einem deutlichen Rückgang der Lagerbestände beitragen, was also eher auf einen unterversorgten Markt hindeuten würde. Der OPEC-Gouverneur sagte außerdem, dass die saudi-arabischen Ölexporte im Juli auf dem Niveau von Juni liegen würden. Im August sollen sie um 100 Tsd. Barrel pro Tag fallen. Daten der Joint Organisations Data Initiative (JODI) zufolge waren die saudi-arabischen Ölexporte im Mai wegen einer höheren inländischen Rohölverarbeitung um 4,5% auf weniger als 7 Mio. Barrel pro Tag gefallen. Dies dürfte mit dazu beigetragen haben, dass der Brentölpreis Mitte Mai bei gut 80 USD je Barrel ein 3½-Jahreshoch erreichte. Saudi-Arabien hat daraufhin reagiert und seine Ölproduktion im letzten Monat um ca. 450 Tsd. Barrel pro Tag ausgeweitet. Die Exporte dürften daher im Juni deutlich gestiegen sein. Eine mit den Daten vertraute Quelle nannte eine Zahl von ungefähr 7,2 Mio. Barrel pro Tag.

Produktidee: Faktor-Zertifikate
WKN Typ Basiswert Merkmale
CE9J1Y Faktor Long WTI Oil Future Faktor: 8
CE9J22 Faktor Long Brent Oil Future Faktor: 8
CE7XGS Faktor Short WTI Oil Future Faktor: -8
CV55QJ Faktor Short Brent Oil Future Faktor: -8

Edelmetalle: Der gestern lange Zeit feste US-Dollar und höhere Anleiherenditen in den USA führten zu einem weiteren Preisrückgang von Gold auf nur noch gut 1.210 USD je Feinunze. Am Abend gab US-Präsident Donald Trump dann ein Interview, in dem er die US-Notenbank Fed kritisierte und einen Nachteil für die US-Wirtschaft in steigenden Zinsen und der steigenden US-Währung sieht. Daraufhin wertete der US-Dollar merklich ab, wodurch sich Gold um etwa 10 USD erholte. Die anderen Edelmetalle standen gestern stärker unter Druck als Gold, da sie mehrheitlich bis hauptsächlich in der Industrie verwendet werden und derzeit Gegenwind sowohl vom fallenden Goldpreis als auch den schwachen Industriemetallpreisen bekommen. Silber ist auf nur noch gut 15 USD je Feinunze und damit den tiefsten Wert seit 2¼ Jahren gefallen. Das Gold/Silber-Verhältnis ist daraufhin wieder auf fast 80 gestiegen. Der Preisabschlag von Platin zu Gold hat sich auf 415 USD erhöht, was die Schwäche von Platin unterstreicht. Mit einem Minus von 4% war Palladium gestern der größte Verlierer unter den Edelmetallen. Es hatte sich in den letzten Wochen aber auch besser gehalten als die anderen Edelmetalle.
In Südafrika, dem ehemals weltweit größten Goldminenproduzenten (im letzten Jahr aber nur noch Platz 7), droht ein Streik in der Goldminenindustrie. Die führende Gewerkschaft „NUM“ hat ein Tarifangebot des Minenverbands als Beleidigung zurückgewiesen. Die „NUM“ fordert Lohnerhöhungen von 15-18,5% über zwei Jahre. Auch die Gewerkschaft „AMCU“ betrachtet das Angebot als nicht akzeptabel.

Produktidee: Faktor-Zertifikate
WKN Typ Basiswert Merkmale
CD5B2X Faktor Long Gold-Future Faktor: 6
CD5B34 Faktor Short Gold-Future Faktor: -6

Industriemetalle: Gestern Vormittag führte eine neuerliche Verkaufswelle an den Metallmärkten dazu, dass Kupfer erstmals seit einem Jahr wieder unter die Marke von 6.000 USD je Tonne fiel. Der Wirtschaftsberater des US-Präsidenten, Larry Kudlow, hatte den chinesischen Staatspräsidenten Xi Jinping dafür verantwortlich gemacht, dass die Gespräche zwischen den USA und China im Handelsstreit zum Stillstand gekommen seien. Das chinesische Außenministerium ließ daraufhin verlauten, dass China zwar keinen Handelskrieg wolle, sich aber auch nicht vor einem fürchte. Dies führte zu neuen Sorgen unter den Marktteilnehmern, dass der Handelsstreit weiter eskalieren könnte und schlug sich in Verkäufen nieder. Der Preisrückgang wurde dabei von technischen Verkäufen verstärkt. Im späten Handel holten die Metallpreise einen Teil ihrer Verluste wieder auf, nachdem der US-Dollar abwertete.
Seit gestern gibt es in der EU Schutzzölle von 25% auf Importe von 23 Kategorien von Stahlprodukten. Diese gelten für maximal 200 Tage und werden erhoben, wenn die jeweiligen Importe den Durchschnitt der Importe der letzten drei Jahre übersteigen. Damit soll verhindert werden, dass die Stahlprodukte, die für die USA bestimmt waren, wegen der US-Zölle in die EU gelangen und hier den Markt fluten. Der Verband der europäischen Stahlproduzenten, Eurofer, hatte schon Anfang Juni vor deutlich höheren Stahlimporten in die EU gewarnt. Seines Erachtens könnten bis zu 13 Mio. Tonnen Stahl mehr in die EU verschifft werden (im Durchschnitt importiert die EU 40 Mio. Tonnen Stahl pro Jahr).

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