Energie: Der Brentölpreis bleibt in Schlagdistanz zur Marke von 80 USD je Barrel und es scheint nur eine Frage der Zeit, wann diese wieder erreicht wird. Auch eine in Aussicht gestellte Ausweitung der Ölproduktion durch Saudi-Arabien dürfte daran wenig ändern. Denn die freien Förderkapazitäten sind auch in Saudi-Arabien begrenzt und können nur einmal in Anspruch genommen werden. Falls der Iran wegen der US-Sanktionen als Anbieter ausfällt, könnten diese zu gering sein. Zudem deutete der iranische Präsident Ruhani gestern indirekt die Beeinträchtigung der Ölexporte aus der gesamten Region an, falls seinem Land von den USA der Zugang zum Weltmarkt verwehrt würde.
Der WTI-Ölpreis stieg gestern erstmals seit November 2014 auf 75 USD je Barrel. Die Backwardation am vorderen Ende der WTI-Terminkurve, d.h. die Preisdifferenz zwischen den ersten beiden Terminkontrakten, erreichte mit 2,5 USD das höchste Niveau seit fast vier Jahren. Grund hierfür ist der Ausfall einer großen Verarbeitungsanlage von Ölsanden (Bitumen) in der kanadischen Ölprovinz Alberta, wodurch ca. 360 Tsd. Barrel Rohöl pro Tag weniger in die USA fließt. Dies trägt wiederum zu einem kräftigen Abbau der US-Rohölvorräte bei, wie gestern Abend auch die API-Lagerdaten zeigten (siehe Tabelle rechts). Als am Nachmittag Gerüchte aufkamen, dass die besagte Anlage in Kanada möglicherweise nächste Woche wieder in Betrieb genommen wird, gab der WTI-Preis kurzzeitig deutlich nach. Denn ursprünglich sollte sie den gesamten Monat geschlossen bleiben. Zudem gab es auch Gerüchte, die USA könnten die strategischen Reserven anzapfen. Wegen des heutigen US-Nationalfeiertags werden die offiziellen Lagerdaten erst morgen veröffentlicht.
WKN | Typ | Basiswert | Merkmale |
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CE9J1Y | Faktor Long | WTI Oil Future | Faktor: 8 |
CE9J22 | Faktor Long | Brent Oil Future | Faktor: 8 |
CE7XGS | Faktor Short | WTI Oil Future | Faktor: -8 |
CV55QJ | Faktor Short | Brent Oil Future | Faktor: -8 |
Edelmetalle: Und sie leben noch! Gestern gab es bei den Edelmetallen mit Ausnahme von Palladium eine deutliche Gegenbewegung (Palladium hatte zuvor weit weniger verloren als die anderen Edelmetalle). Vor allem Platin zog es nach oben, das um 3% auf gut 840 USD je Feinunze stieg und so einen Großteil seiner Verluste des Vortages wieder aufholte. Gold und Silber legten jeweils um etwa 1% zu. Gold verteuert sich heute Morgen weiter auf 1.260 USD, Silber handelt wieder über 16 USD. Woher der Impuls für die Gegenbewegung kam, lässt sich noch nicht sagen, zumal die Gold-, Silber- und Platin-ETFs gestern Abflüsse verzeichneten. Wahrscheinlich haben einige spekulative Finanzinvestoren Short-Positionen glattgestellt. Unterstützend dürfte auch der etwas schwächere US-Dollar gewesen sein. Platin und auch Palladium könnten in den nächsten Tagen weiter steigen, da die EU Zeitungsberichten zufolge erwägt, mit anderen großen Autoexportländern (z.B. den USA, Südkorea, Japan) ein multilaterales Abkommen zu schließen, die Importzölle auf Autos zu senken, um so die Einführung von Strafzöllen auf Autos seitens der USA zu verhindern. Preisunterstützend für Platin und Palladium dürften auch die gestern Abend berichteten starken US-Fahrzeugverkäufe im Juni gewesen sein. Die saisonbereinigte annualisierte Verkaufsrate ist gemäß Daten der Ward’s Automotive Group im Vergleich zum Vorjahr um 4,8% auf 17,38 Mio. Fahrzeuge gestiegen. Allerdings wurden die guten Verkaufszahlen laut Industriekreisen mit hohen Rabatten erkauft.
WKN | Typ | Basiswert | Merkmale |
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CD5B2X | Faktor Long | Gold-Future | Faktor: 6 |
CD5B34 | Faktor Short | Gold-Future | Faktor: -6 |
Industriemetalle: Der zwischenzeitliche Rutsch der Ölpreise hat gestern Nachmittag auch die Industriemetallpreise belastet. Hinzu kam eine ausgeprägte Schwäche im Abendhandel an der Shanghai Futures Exchange, die auf die Londoner Metallbörse überschwappte. Da sich die Schwäche im chinesischen Handel heute fortsetzt, fallen auch die Metalle an der LME weiter. Der Kupferpreis fällt auf ein 9-Monatstief von gut 6.400 USD je Tonne, Zink gibt auf ein 11-Monatstief von 2.730 USD nach. Aluminium kostet weniger als 2.100 USD, womit sich die Korrektur nach dem übertriebenen Preisanstieg in Folge der US-Sanktionen gegen den größten russischen Aluminiumproduzenten fortsetzt. Dass die Gewerkschaften der „Chuquicamata“-Mine in Chile einen 24-stündigen Streik innerhalb der nächsten zwei Wochen angekündigt haben, spielt heute für den Kupferpreis keine Rolle. Im Gegensatz zu vielen anderen chilenischen Kupferminen geht es hier nicht um Tarifverhandlungen. Diese sind in dem Jahr bislang ohne Streiks verlaufen. Derzeit wird für die „Escondida“-Mine ein neuer Tarifvertrag ausgehandelt. Und da es bislang auch keine Produktionsausfälle gab, ist die chilenische Kupferproduktion weiter gestiegen. Im Mai lag sie Daten des nationalen Statistikinstituts zufolge mit knapp 500 Tsd. Tonnen 6,4% über Vorjahr, von Januar bis Mai war sie sogar über 13% höher, was an den streikbedingten Ausfällen im Vorjahr liegt. Als weltweit größter Kupferminenproduzent trägt Chile somit maßgeblich zur guten Angebotslage am Kupfermarkt in diesem Jahr bei.
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