EUR/USD – Erholung voraus?

Das Währungspaar EUR/USD hatte ausgehend von einem Anfang vergangenen Jahres markierten Mehrjahrestief bei 1,0341 USD einen Aufwärtstrend etabliert, der weiterhin intakt ist. Ab Ende Januar dieses Jahres begann die Notierung unterhalb des erreichten 4-Jahres-Hochs bei 1,2555 USD und damit im Bereich einer längerfristig bedeutsamen Widerstandszone eine Konsolidierung. Mit dem Ausbruch aus einer mittelfristigen symmetrischen Dreiecksstruktur und der Verletzung mehrerer bedeutsamer Unterstützungen vor rund drei Wochen schwenkte der Kurs schließlich in eine kräftigere Abwärtskorrektur über. Im gestrigen Handel markierte der Kurs am 78,6%-Fibonacci-Retracement der Aufwärtswelle vom November-Tief ein Jahrestief bei 1,1764 USD und konnte sich darüber stabilisieren. Wichtige Kursziele auf der Unterseite wurden bereits zuvor abgearbeitet, darunter das analytische Ziel resultierend aus dem symmetrischen Dreieck. Angesichts bereits extrem überverkaufter markttechnischer Indikatoren und positiver Divergenzen zur Preiskurve im Tageschart steigt die Wahrscheinlichkeit für eine deutlichere Erholungsphase an. Auch die Sentimentdaten und die 5-Wellen-Struktur vom März-Hoch liefern entsprechende Argumente. Die Stops bestehender Short-Positionen sollten daher zur Gewinnsicherung engmaschig nachgezogen werden. Neue Short-Positionen erscheinen unter Chance-Risiko-Aspekten lediglich nach einer Erholungsrally wieder interessant. Mit Blick auf die Unterseite würde ein Rutsch unter 1,1764 USD für eine kurzfristige Ausdehnung des Abverkaufs in Richtung 1,1691-1,1718 USD sprechen. Darunter würde bereits die potenzielle mittelfristige Ziel- und Unterstützungszone 1,1555-1,1575 USD in den Fokus rücken. Die nachhaltige Verletzung der letztgenannten Zone würde den Erholungstrend vom Tief im Januar 2017 brechen und somit auch das langfristige Chartbild signifikant eintrüben. Ein Break über 1,1854 USD würde eine erste Bestätigung für den möglichen Beginn einer kurzfristigen Erholungsbewegung liefern. Die potenzielle Zielzone wäre in diesem Fall bei 1,1932-1,2036 USD anzusiedeln. Solange diese Zone nicht nachhaltig überwunden werden kann, bleiben das mittelfristige Bias unmittelbar bearish und das Ziel bei 1,1555-1,1575 USD aktiv. Darüber würde eine deutlichere Erholung in Richtung 1,2092-1,2155 USD oder 1,2204-1,2216 USD möglich.

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