Das Frühlingsmagazin von Der Zertifikateberater ist online! Hier neueste Ausgabe lesen »

17.05.18, 12:20

80 USD in Sichtweite

Energie: Der Brentölpreis nimmt Kurs in Richtung 80 USD je Barrel. Die Nachrichtenlage und die Fundamentaldaten sprechen kurzfristig für einen weiteren Preisanstieg. Die IEA hat zwar den erwarteten Bedarf an OPEC-Öl in diesem Jahr wegen einer weniger stark steigenden Nachfrage und eines stärker steigenden Nicht-OPEC-Angebots nach unten revidiert. Gleichzeitig führt der anhaltende Rückgang der Ölproduktion in Venezuela aber zu einem fallenden OPEC-Angebot. Dieses lag im April nur noch bei 31,65 Mio. Barrel pro Tag und damit 600 Tsd. Barrel pro Tag unter der reduzierten Bedarfsschätzung für den Zeitraum zwischen April und Dezember. Der Ölmarkt bleibt somit angespannt. Dies verdeutlicht auch die Entwicklung der Lagerbestände. Im März fielen die Ölvorräte in den OECD-Ländern laut IEA auf das niedrigste Niveau seit drei Jahren und erstmals seit 2014 unter den 5-Jahresdurchschnitt. Das aktuelle Marktdefizit spricht zudem für einen weiteren Bestandsabbau. Auch in den USA fielen zuletzt die Vorräte. Das US-Energieministerium berichtete gestern Nachmittag einen Rückgang der US-Rohöllagerbestände um 1,4 Mio. Barrel. Das API hatte dagegen am Vortag einen kräftigen Lageraufbau berichtet. Auch die Benzinvorräte sanken deutlich. Unterstützt wurde der Lagerabbau bei Rohöl von rekordhohen Rohölexporten. Diese stiegen in der letzten Berichtswoche auf knapp 2,6 Mio. Barrel pro Tag, was die Netto-Importe auf gut 5 Mio. Barrel pro Tag drückte. Niedriger waren sie nur einmal in einer Berichtswoche Mitte Februar. Der hohe Preisabschlag von WTI gegenüber Brent macht US-Rohöl für internationale Käufer offensichtlich attraktiv.

Produktidee: Faktor-Zertifikate
WKN Typ Basiswert Merkmale
CE9J1Y Faktor Long WTI Oil Future Faktor: 8
CE9J22 Faktor Long Brent Oil Future Faktor: 8
CE7XGS Faktor Short WTI Oil Future Faktor: -8
CV55QJ Faktor Short Brent Oil Future Faktor: -8

Edelmetalle: Gold handelt am Morgen unter 1.290 USD je Feinunze nur knapp über dem gestern verzeichneten 4½-Monatstief. Belastungsfaktoren bleiben der feste US-Dollar und weiter steigende US-Anleiherenditen. Die Rendite für 10-jährige US-Staatsanleihen steigt heute auf 3,12%. Der Renditevorteil gegenüber deutschen Bundesanleihen gleicher Laufzeit beträgt mittlerweile 250 Basispunkte. Höher war er zuletzt vor fast 30 Jahren. Dies spricht für den US-Dollar, gegen den Euro und auch gegen Gold, das keine Zinsen abwirft. Gestern sorgten Gerüchte für Aufsehen, wonach die designierte neue italienische Regierung aus den euro-kritischen Parteien Lega und 5-Sterne-Bewegung in einem Entwurf ihrer Koalitionsvereinbarung von der EZB den Erlass von 250 Mrd. Euro Staatsschulden fordert, die die EZB im Rahmen ihres Anleihekaufprogrammes erworben hat. Diese Pläne wurden von einem Lega-Wirtschaftspolitiker zwar als „Notizen“ bezeichnet. Die Rendite für 10-jährige italienische Staatsanleihen sprang aber dennoch deutlich um 16 Basispunkte auf 2,12% nach oben, was auf eine starke Verunsicherung der Marktteilnehmer hindeutet. Gold in Euro dürfte hiervon profitieren, sobald die kurzfristigen Belastungsfaktoren USD-Stärke und Renditeanstieg in den USA an Bedeutung verlieren. Platin markierte gestern unterhalb von 890 USD je Feinunze ein 5-Monatstief. Neben dem schwächeren Goldpreis dürfte der deutlich höhere Angebotsüberschuss belastet haben, der von Johnson Matthey für 2018 erwartet wird (siehe TagesInfo Rohstoffe vom 15. Mai).

Produktidee: Faktor-Zertifikate
WKN Typ Basiswert Merkmale
CD5B2X Faktor Long Gold-Future Faktor: 6
CD5B34 Faktor Short Gold-Future Faktor: -6

Industriemetalle: Mit einem Preisanstieg um über 13% seit Jahresbeginn hat sich Nickel deutlich besser entwickelt als die anderen LME-Metalle. Wir sehen dafür mehrere Faktoren verantwortlich. Bereits vor den Ängsten um Exportausfälle durch Norilsk Nickel wegen möglicher US-Sanktionen hat sich der Nickelpreis dank einer günstigen Nachfragesituation gut entwickelt. Die International Nickel Study Group (INSG) rechnet in diesem Jahr trotz eines starken Anstiegs der Primärnickelproduktion erneut mit einem massiven Angebotsdefizit von fast 120 Tsd. Tonnen. Der Rückgang der sichtbaren Lagerbestände scheint das zu bestätigen. So liegen sie an der SHFE mit 35,6 Tsd. Tonnen auf dem niedrigsten Stand seit November 2015. Die LME-Bestände sind allein in diesem Jahr um über 60 Tsd. Tonnen auf den niedrigsten Stand seit Juli 2014 gefallen. Auch haben sich die Nickelerzbestände in den chinesischen Häfen laut SMM in den letzten sechs Monaten um 2,5 Mio. auf 7,6 Mio. Tonnen verringert, was 62,6 Tsd. Tonnen Rohnickel entspricht. Hinzu kamen die Probleme in den Nickelminen in Indonesien und Neukaledonien. Doch auch die Anleger sind sehr optimistsich: Die Netto-Longpositionen der Fonds und Finanzinstitute stiegen in der Vorwoche auf 52 Tsd. Kontrakte. Eine Preiskorrektur wäre daher nicht überraschend, zumal das Pekinger Metallanalyse-Haus Antaike für China in diesem Jahr nur mit einem Nachfrageanstieg von 3,5% rechnet. Wir sind für Nickel langfristig positiv gestimmt, vor allem wegen der zu erwartenden starken Nachfrage nach Batterien.

Rechtline Hinweise: Bitte beachten Sie die rechtlichen Hinweise

Bitte beachten Sie zusätzlich den wichtigen Hinweis zu allen abgebildeten Charts und Kursverläufen: Frühere Wertentwicklungen sind kein Indikator für die künftige Wertentwicklung.  

Bei den hier dargestellten Inhalten handelt es sich um fremde Inhalte. Für diese fremden Inhalte ist ausschließlich der jeweilige Eingeber verantwortlich. Eine inhaltliche, redaktionelle Überprüfung durch die DZB Media GmbH erfolgt ausdrücklich nicht. Bitte beachten Sie in diesem Zusammenhang ergänzend den Haftungsausschluss unter https://www.zertifikateberater.de/impressum.

Sollte ein hier durch einen Eingeber distribuierter Inhalt aus Ihrer Sicht gegen geltendes Recht verstoßen, schicken Sie bitte eine Email an nc. Der gemeldete Inhalt wird umgehend überprüft und ggf. gesperrt.