20.04.18, 11:49

Mission erfüllt – was nun?

Energie: Das ausgegebene Ziel der Produktionskürzungen scheint erreicht. Laut dem Gemeinsamen Technischen Komitee (JTC) der an den Kürzungen beteiligten OPEC- und Nicht-OPEC-Länder ist das einstmals beträchtliche Überangebot am Ölmarkt nahezu verschwunden. Im März lag die Abweichung der OECD-Ölvorräte vom 5-Jahresdurchschnitt nur noch bei 12 Mio. Barrel. Zu Beginn der Produktionskürzungen Anfang 2017 waren es noch 340 Mio. Barrel. Von daher stellt sich nun die Frage, wie es mit den Produktionskürzungen weitergeht. Bleiben sie bis Ende des Jahres im aktuellen Umfang bestehen und werden die Produktionsausfälle in Venezuela weiterhin nicht ausgeglichen, dürften die OECD-Vorräte schon im Laufe des zweiten Quartals unter den 5-Jahresdurchschnitt rutschen. Die OPEC würde dann eine neue Begründung brauchen, wenn sie an den Produktionskürzungen festhält. Eine Möglichkeit wäre, zu einem längeren Referenzzeitraum zu wechseln, weil der 5-Jahresdurchschnitt durch die sehr hohen Bestände der letzten drei Jahre nach oben verzerrt ist. Dies könnte ein Diskussionspunkt beim heutigen Treffen der Energieminister in Dschidda sein. Zudem könnte über das ob und wie eines möglichen Ausstiegs aus den Kürzungen zu einem späteren Zeitpunkt gesprochen werden. Eine Entscheidung darüber ist allerdings heute noch nicht zu erwarten, sondern wohl erst auf dem OPEC-Treffen in gut zwei Monaten. Der russische Energieminister Nowak hat bereits durchblicken lassen, dass im Juni eine graduelle Erhöhung der Produktion diskutiert werden könnte, wenn die Marktlage dies erfordert.

Produktidee: Faktor-Zertifikate
WKN Typ Basiswert Merkmale
CE9J1Y Faktor Long WTI Oil Future Faktor: 8
CE9J22 Faktor Long Brent Oil Future Faktor: 8
CE7XGS Faktor Short WTI Oil Future Faktor: -8
CE5YRG Faktor Short Brent Oil Future Faktor: -8

Edelmetalle: Ein deutlicher Anstieg der Anleiherenditen hat den Goldpreis gestern unter Druck gesetzt. Er fällt heute Morgen weiter auf gut 1.340 USD je Feinunze. Auch Gold in Euro gerechnet gibt nach. Es handelt unter 1.090 EUR je Feinunze. Aus Politikkreisen ist zu hören, dass die USA keine unmittelbaren weiteren Sanktionen gegen Russland verhängen werden. Dennoch gab es gestern den zwölften Tag in Folge Zuflüsse in die Gold-ETFs. Seit Monatsbeginn wurden die Bestände um 45 Tonnen aufgebaut.
Wie schon mehrfach an dieser Stelle erwähnt, wurde auch der Palladiumpreis durch Sorgen über US-Sanktionen gegen Russland nach oben gezogen. Seit Bekanntgabe der Sanktionen am 6. April war Palladium phasenweise um 17% bzw. rund 150 USD auf knapp 1.060 USD je Feinunze gestiegen. Am Markt wurden unter anderem Sanktionen gegen Norilsk Nickel, den mit einem Anteil von 39% weltweit größten Palladiumproduzenten, befürchtet. Der Preisanstieg ist unseres Erachtens aber nicht gerechtfertigt. Wir sehen Palladium nicht von möglichen Sanktionen betroffen, da sich die USA damit ins eigene Knie schießen würden. Denn Daten der US-Geologiebehörde zufolge haben die USA im letzten Jahr über 37% bzw. gut 29 Tonnen ihrer Palladiumimporte aus Russland bezogen. Das Palladium wird hauptsächlich in der Automobilindustrie und dort in der Herstellung von Katalysatoren verwendet. Da die USA im letzten Jahr gemäß Daten von Metals Focus selbst nur knapp 13 Tonnen Palladium produziert haben, dürfte das russische Material nicht so leicht anderweitig aufgefangen werden können.

Produktidee: Faktor-Zertifikate
WKN Typ Basiswert Merkmale
CD5B2X Faktor Long Gold-Future Faktor: 6
CD5B34 Faktor Short Gold-Future Faktor: -6

Industriemetalle: Gerade einmal zwei Wochen ist es her, dass die USA Sanktionen gegen Russland verkündet haben. Die Metalle und hier allen voran Aluminium und Nickel scheinen seitdem in einer anderen Welt zu leben. Aluminium hatte sich zeitweise um 36% bzw. gut 700 USD verteuert. Mit über 2.700 USD je Tonne handelte es auf einem 7-Jahreshoch. Nickel notierte vorübergehend 26% bzw. 3.400 USD höher als vor zwei Wochen. Gestern wurde mit 16.700 USD je Tonne der höchste Preis seit Dezember 2014 erreicht. Technisch-bedingte Käufe nach dem Überschreiten einiger wichtiger charttechnischer und psychologischer Marken sowie hohes spekulatives Kaufinteresse hatten den Preisanstieg, der durch die US-Sanktionen gegen Russland ausgelöst wurde, verstärkt. Schon in der letzten Woche waren die Netto-Long-Positionen bei Aluminium und Nickel an der LME um 32% bzw. 41% gestiegen. In dieser Woche sind sie wohl weiter ausgeweitet worden. Der Preissprung bei Nickel am Mittwoch ging mit dem zweithöchsten Handelsvolumen aller Zeiten an der LME einher: 208 Tsd. Kontrakte bzw. rund 1,25 Mio. Tonnen wurden umgesetzt, was der weltweiten Nickelproduktion von etwa 7 Monaten entspricht. Im Falle von Aluminium war das durchschnittliche Handelsvolumen in den letzten beiden Wochen mehr als doppelt so hoch wie in den Monaten zuvor. Mittlerweile hat sich die Lage wieder beruhigt. Nickel beendete den Handel gestern im Minus und gibt heute Morgen um weitere 3% nach, so dass mehr als die Hälfte des Preissprungs bereits wieder korrigiert wurde. Auch der Aluminiumpreis fällt. Er notiert am Morgen rund 300 USD unter dem Hoch von gestern.

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