19.03.18, 14:52

Spekulanten bei Gold im Rückzug, bei Silber auf der Flucht

Energie: Die Ölpreise starten mit leichten Minuszeichen in die neue Handelswoche, nachdem sie am Freitagnachmittag um 1 USD nach oben gesprungen waren. Brent handelt am Morgen bei 66 USD je Barrel, WTI bei 62 USD je Barrel. Einen spezifischen Auslöser für den Preissprung am Freitag gab es nicht. Möglicherweise haben die neuen Einschätzungen der IEA vom Vortag noch eine Rolle gespielt, die wegen der Produktionsausfälle in Venezuela den Ölmarkt in diesem Jahr leicht unterversorgt sieht (siehe TagesInfo Rohstoffe vom Freitag). Die IEA unterstellt dabei einen Anstieg des Ölangebotes außerhalb der OPEC um 1,8 Mio. Barrel pro Tag, was wir angesichts der jüngsten Aufwärtsrevisionen der US-Ölproduktion als zu niedrig erachten. Schon bei einem Anstieg des Nicht-OPEC-Angebots um 2 Mio. Barrel pro Tag wäre der Ölmarkt in etwa ausgeglichen, wenn alle anderen Parameter unverändert blieben. Bei einem noch stärkeren Anstieg – die US-Energiebehörde rechnet sogar mit einem Plus von 2,5 Mio. Barrel pro Tag – wäre der Markt überversorgt. Dass seitens der US-Ölproduktion mit weiteren Zuwächsen zu rechnen ist, legen auch die aktuellen Zahlen des Öldienstleisters Baker Hughes zur Bohraktivität nahe. Demnach stieg die Zahl der aktiven Ölbohrungen in der letzten Woche um 4 auf 800. Damit wurde der überraschende Rückgang in der Vorwoche wieder rückgängig gemacht. Innerhalb eines Jahres ist die Zahl um knapp 30% gestiegen. Beim aktuellen Ölpreisniveau dürfte die Bohraktivität und damit auch die Ölproduktion in den USA weiter zulegen. Wir sehen die Ölpreise daher in den kommenden Wochen nachgeben.

Produktidee: Faktor-Zertifikate
WKN Typ Basiswert Merkmale
CE9J1Y Faktor Long WTI Oil Future Faktor: 8
CE9J22 Faktor Long Brent Oil Future Faktor: 8
CE7XGS Faktor Short WTI Oil Future Faktor: -8
CE5YRG Faktor Short Brent Oil Future Faktor: -8

Edelmetalle: Gold fällt zu Wochenbeginn unter 1.310 USD je Feinunze und setzt damit seine schon vielfach zu beobachtende Schwächephase vor Fed-Sitzungen fort. Die Fed dürfte auf ihrer Sitzung am Mittwoch, die diese Woche wohl im Fokus der Marktteilnehmer steht, die Zinsen ein weiteres Mal erhöhen. Interessant wird auch zu sehen sein, ob die einzelnen FOMC-Mitglieder ihre eigenen Zinserwartungen anpassen und einen weiteren Zinsschritt auf dann vier bis zum Ende dieses Jahres in ihre Projektionen einbauen. Davon dürfte auch abhängen, ob sich der Goldpreis nach der Fed-Sitzung wieder erholt und wenn ja, wie stark. Neben dem Warten auf die Fed belastet heute Morgen auch der festere US-Dollar. Zum Preisrückgang von Gold in den letzten Tagen haben auch die spekulativen Finanzinvestoren beigetragen. Denn die haben sich bei Gold zurückgezogen und ihre Netto-Long-Positionen laut CFTC-Statistik in der Woche zum 13. März auf knapp 136 Tsd. Kontrakte abgebaut. Die ETF-Anleger, die wir als etwas längerfristig orientiert ansehen, haben die niedrigen Preise allerdings zu Käufen genutzt. Nach 5,6 Tonnen am Donnerstag sind den Gold-ETFs am Freitag weitere 3,2 Tonnen zugeflossen. Bei Silber ergibt sich ein ähnliches Bild: Während die Silber-ETFs in den letzten beiden Handelstagen Zuflüsse von etwa 84 Tonnen verzeichneten, haben die spekulativen Finanzinvestoren ihre Netto-Short-Positionen fast wieder auf das Rekordhoch von vor zwei Wochen ausgeweitet. Unseres Erachtens sind die Marktteilnehmer bei Silber zu pessimistisch positioniert und wir erwarten eine Gegenbewegung des Silberpreises.

Produktidee: Faktor-Zertifikate
WKN Typ Basiswert Merkmale
CD5B2X Faktor Long Gold-Future Faktor: 6
CD5B34 Faktor Short Gold-Future Faktor: -6

Industriemetalle: Die Metallpreise starten mit einem negativen Unterton in die neue Handelswoche. Belastend wirken der festere US-Dollar und schwächere Immobilienmarktdaten aus China. Am Freitag hatte zudem das Nationale Statistikbüro in China einen deutlichen Produktionsanstieg vieler Metalle gemeldet. Die Kupferproduktion ist z.B. im Januar und Februar zusammengenommen im Vergleich zum Vorjahr um etwa 10% auf 1,48 Mio. Tonnen gestiegen, ein Rekordwert für diese Zeit. Ebenso wurden große Mengen Zink und Blei produziert. Dies sollte Sorgen vor einer möglichen Angebotsknappheit mildern, zumal auch die Lagerbestände in China zuletzt deutlich gestiegen sind. In den Lagerhäusern der SHFE sind die Kupfervorräte in der letzten Woche um 11% auf 297 Tsd. Tonnen angeschwollen, ein 11-Monatshoch. Auch die SHFE-Zinkvorräte liegen mit 158 Tsd. Tonnen auf dem höchsten Wert seit elf Monaten.
Stark unter Druck steht zu Wochenbeginn der Eisenerzpreis. An der SGX Asiaclear in Singapur fällt der nächstfällige Futures-Kontrakt zeitweise auf 65 USD je Tonne. Ende Februar notierte er noch bei knapp 80 USD. In den chinesischen Häfen lagen Ende letzter Woche fast 160 Mio. Tonnen Eisenerz, so viel wie nie zuvor. Die Vorräte dürften zwar überwiegend von geringerer Qualität sein, die Höhe deutet aber auf eine reichliche Versorgungslage hin. Wir hatten bereits mehrfach darauf hingewiesen, dass der seewärtige Eisenerzmarkt sehr gut versorgt ist und erwarten einen weiteren Rückgang des Eisenerzpreises

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