Energie: Die Ölpreise legten gestern um 2% zu. Der Preisanstieg dürfte auf eine bessere Stimmung an den Finanzmärkten zurückzuführen sein. Die Nachrichtenlage am Ölmarkt hätte eher für fallende Notierungen gesprochen. So sieht die Internationale Energieagentur den globen Ölmarkt dank der steigenden US-Produktion mittelfristig reichlich versorgt. In den nächsten fünf Jahren soll die US-Rohölproduktion dank Schieferöl um weitere 2,7 Mio. auf 12,1 Mio. Barrel pro Tag steigen. IEA-Chef Birol betonte außerdem, dass die Prognose weiter angehoben werden könnte, wenn die Ölpreise oberhalb von 60 USD bleiben. Das Produktionswachstum in den USA soll den erwarteten Anstieg der globalen Ölnachfrage bis 2020 fast alleine decken. Nimmt man das Produktionswachstum in Brasilien, Kanada und Norwegen hinzu, so werden diese vier Länder das Nachfragewachstum sogar übertreffen. Der Bedarf an OPEC-Öl soll daher laut IEA 2019 auf 31,8 Mio. Barrel pro Tag und damit unter das aktuelle Niveau der OPEC-Produktion sinken. Ein Ausstieg aus dem Kürzungsabkommen und eine Anhebung der Produktion ist daher für die OPEC illusorisch. Der OPEC könnte dabei die weiter fallende Ölproduktion in Venezuela zugute kommen. Die IEA rechnet bis 2023 mit einem Rückgang der Produktionskapazität Venezuelas auf 1,1 Mio. Barrel pro Tag. Dieser Umstand führt laut IEA dazu, dass die OPEC ihre Produktionskapazitäten in den nächsten fünf Jahren nur um 750 Tsd. Barrel pro Tag wird steigern können. Das gestrige Treffen von Vertretern der OPEC und der Schieferölindustrie brachte außer einem Meinungsaustausch erwartungsgemäß keine konkreten Ergebnisse.
WKN | Typ | Basiswert | Merkmale |
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CE9J1Y | Faktor Long | WTI Oil Future | Faktor: 8 |
CE9J22 | Faktor Long | Brent Oil Future | Faktor: 8 |
CE7XGS | Faktor Short | WTI Oil Future | Faktor: -8 |
CE5YRG | Faktor Short | Brent Oil Future | Faktor: -8 |
Edelmetalle: Die gute Stimmung der Marktteilnehmer, die sich in steigenden Aktienmärkten und höheren US-Anleiherenditen widerspiegelte, ist wohl der Grund dafür, dass Gold gestern moderat gefallen ist und die seit Freitag erzielten Gewinne wieder abgegeben hat. Heute Morgen handelt es nur unwesentlich fester bei 1.320 USD je Feinunze. Auch Gold in Euro gerechnet gab nach. Es kostet aktuell 1.070 EUR je Feinunze. Der Sprecher des US-Repräsentantenhauses, Paul Ryan, hat sich gestern überraschend ablehnend über die geplanten Importzölle von US-Präsident Donald Trump geäußert. Ryan ist wie Trump Republikaner. Trump ist aber nicht auf die Zustimmung des Kongresses angewiesen, da er seine Entscheidung auf einem selten angewandten US-Handelsgesetz (Section 232 of the Trade Expansion Act of 1962) basiert. Das Thema Importzölle dürfte den Markt noch lange beschäftigen und für Unruhe unter den Marktteilnehmern sorgen. Daher sollte Gold mittelfristig gut gefragt bleiben. Auch die anhaltende politische Unsicherheit in Europa nach den Wahlen in Italien spricht unseres Erachtens für eine solide Goldnachfrage. Silber ist gestern stärker gefallen als Gold, so dass das Gold/Silber-Verhältnis weiter bei über 80 bleibt. Zwar verzeichneten die Silber-ETFs in den letzten beiden Handelstagen Zuflüsse von rund 80 Tonnen, diese haben dem Preis aber keinen Auftrieb gegeben. Seit Jahresbeginn stehen bei den Silber-ETFs unter dem Strich noch Abflüsse zu Buche. Druck auf den Silberpreis üben wohl in erster Linie die sehr pessimistisch positionierten spekulativen Finanzanleger aus (siehe TagesInfo Rohstoffe von gestern).
WKN | Typ | Basiswert | Merkmale |
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CD5B2X | Faktor Long | Gold-Future | Faktor: 6 |
CD5B34 | Faktor Short | Gold-Future | Faktor: -6 |
Industriemetalle: Unterstützt durch freundliche asiatische Aktienmärkte, die den US-Aktienmärkten nach oben folgen, zeigen sich die Metallpreise am Morgen etwas fester. Kupfer nähert sich wieder der Marke von 7.000 USD je Tonne. Zinn handelt unverändert bei 21.500 USD je Tonne, nachdem es sich gestern der Schwäche der anderen Industriemetalle entziehen konnte. Indonesien hat im Februar wieder deutlich mehr Zinn exportiert und damit die Delle vom Januar ausgebügelt. Gemäß Daten des Handelsministeriums lagen die Zinnausfuhren mit rund 7.200 Tonnen 47% über dem Vorjahresniveau und sogar 60% über dem Wert des Vormonats. Trotz der höheren Verfügbarkeit von Zinn sind die Bestände in den LME-Lagerhäusern im Februar um knapp 7% gesunken. Gestern berichtete die LME einen weiteren kräftigen Lagerabbau, so dass die Zinnvorräte nun auf dem niedrigsten Niveau seit fast 29 Jahren liegen. Wir führen den Lagerabbau auf eine robuste Nachfrage nach Zinn vor allem aus der Elektronikindustrie zurück. Im Gegensatz zu Zinn sind die LME-Zinkvorräte gestern sprunghaft gestiegen. Die LME meldete einen Aufbau um fast 60% auf 209 Tsd. Tonnen. Der Zufluss erfolgte ausschließlich in den LME-Lagerhäusern in New Orleans in den USA. Dort liegen 99% aller LME-Zinkbestände. Mit dem gestrigen Anstieg wurde der Lagerabbau der letzten drei Monate auf einen Schlag wettgemacht. Hierbei dürfte es sich unseres Erachtens aber eher um ein Auflösen von Finanztransaktionen gehandelt haben.
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