23.02.18, 14:00

US-Netto-Rohölimporte auf Rekordtief gesunken

Energie: Ein unerwarteter Lagerabbau in den USA ließ die Ölpreise gestern merklich steigen. Brent legte nach der Veröffentlichung um ca. 1 USD auf 66,5 USD je Barrel zu. Gleiches gilt für WTI, das auf 63 USD je Barrel nach oben sprang. Laut US-Energieministerium sanken die Rohölvorräte in den USA in der letzten Berichtswoche saisonuntypisch um 1,6 Mio. Barrel. Zudem setzte sich der Lagerabbau in Cushing mit hohem Tempo fort. Die Rohölvorräte dort sanken um weitere 2,7 Mio. auf nur noch 30 Mio. Barrel. Das ist der niedrigste Stand seit Dezember 2014. Seit November haben sich die Cushing-Bestände damit mehr als halbiert. Maßgeblich für den Rückgang der Rohölvorräte war eine Kombination von niedrigeren Importen und höheren Exporten. Letztere stiegen auf gut 2 Mio. Barrel pro Tag. Etwas höher waren sie nur in einer Berichtswoche im Oktober 2017. Die Netto-Importe fielen daraufhin um 1,6 Mio. Barrel pro Tag. Erstmals seit Beginn der Datenreihe im Jahr 2001 liegen sie damit unter 5 Mio. Barrel pro Tag. Auch eine geringere Rohölverarbeitung und eine hohe Rohölproduktion konnten dies nicht ausgleichen. Durch den Lagerabbau in der letzten Woche sind die Rohölvorräte seit Jahresbeginn nicht gestiegen. In den letzten fünf Jahren stiegen sie in diesem Zeitraum um durchschnittlich 25 Mio. Barrel. Es ist allerdings fraglich, ob das rekordniedrige Niveau der Netto-Importe in den nächsten Wochen Bestand haben wird. Die gesunkene Preisdifferenz zwischen Brent und WTI macht US-Rohölexporte weniger attraktiv. Auch im letzten Jahr sind die Netto-Importe in der Berichtswoche kräftig gefallen, danach aber wieder gestiegen (Grafik 5, Seite 3). Bei Netto-Importen auf dem Niveau der Wochen zuvor würden die Rohölvorräte kräftig steigen.

Produktidee: Faktor-Zertifikate
WKN Typ Basiswert Merkmale
CE9J1Y Faktor Long WTI Oil Future Faktor: 8
CE9J22 Faktor Long Brent Oil Future Faktor: 8
CE7XGS Faktor Short WTI Oil Future Faktor: -8
CE5YRG Faktor Short Brent Oil Future Faktor: -8

Edelmetalle: Gold bleibt ein Spielball des US-Dollar. Gestern wertete die US-Währung ab, woraufhin Gold sich verteuerte. Heute Morgen geht es für beide wieder in die entgegengesetzte Richtung, d.h. Dollar rauf, Gold runter. Unter dem Strich ist also kaum was passiert. Aus dem gestern veröffentlichten Protokoll der letzten EZB-Sitzung gingen keinerlei neue Erkenntnisse hervor, entsprechend hatte dies auch keine Auswirkungen auf den EUR-USD-Wechselkurs oder den Goldpreis. Silber bewegt sich nach wie ohne Eigenleben im Fahrwasser von Gold. Das Gold/Silber-Verhältnis liegt demzufolge auch weiter bei 80, einem überdurchschnittlich hohen Niveau.
Das Bundesverwaltungsgericht hat gestern über die Rechtmäßigkeit eines Fahrverbots für Dieselautos in deutschen Städten beraten. Ein Urteil soll am 27. Februar gefällt werden. Sollte es in der Zukunft Fahrverbote von Dieselautos in deutschen Städten geben, könnte sich dies negativ auf die Nachfrage nach Dieselautos und entsprechend Platin auswirken. Denn Platin wird in der Herstellung von Dieselkatalysatoren verwendet. In Deutschland ist der Absatz von Dieselautos ohnehin schon länger rückläufig. Im Januar lag der Anteil der Neuzulassungen von Dieselautos laut Angaben des Verbands der Automobilindustrie (VDA) nur noch bei 33%. Ein Jahr zuvor waren es noch 45%. Deutschland ist der größte Autoabsatzmarkt in der EU.

Produktidee: Faktor-Zertifikate
WKN Typ Basiswert Merkmale
CD5B2X Faktor Long Gold-Future Faktor: 6
CD5B34 Faktor Short Gold-Future Faktor: -6

Industriemetalle: Das International Aluminium Institute hat mittlerweile auch Zahlen zur chinesischen Aluminiumproduktion veröffentlicht. Demnach hat China im Januar 2,88 Mio. Tonnen (92,8 Tsd. Tonnen pro Tag) Aluminium produziert. Dies waren 6% mehr als im Vormonat und nur 2,5% weniger als im Vorjahr. Zugleich war dies die höchste Menge seit Juni, womit die von den Behörden angeordneten Produktionskürzungen während der Wintermonate weiter zurückgedreht wurden. Eigentlich sollte die Aluminiumproduktion bis Mitte März gedrosselt bleiben, die chinesischen Aluminiumschmelzen hatten aber bereits im Dezember schon wieder deutlich mehr Aluminium hergestellt. Die Januar-Produktion lag auch gut 22% bzw. knapp 530 Tsd. Tonnen über dem Tief vom November. Angesichts der hohen Preise dürften die chinesischen Aluminiumhersteller ihre Produktion in den nächsten Monaten weiter ausweiten. Dies dürfte sich auch in höheren Exporten widerspiegeln, so dass der globale Aluminiummarkt gut versorgt bleibt. Die hohen Preise sind unseres Erachtens nicht gerechtfertigt. Auch die Stahlproduktion dürfte wieder ausgeweitet werden – Daten für Januar veröffentlicht der Weltstahlverband nächsten Montag. BHP Billiton geht davon aus, dass die chinesischen Stahlhersteller ihre Produktion nach der Aufhebung der Winterrestriktionen deutlich hochfahren werden. BHP Billiton schätzt sogar, dass die Chinesen mehr Stahl als gewöhnlich produzieren werden, um die „Verluste“ zuvor wieder wettzumachen. Dies sollte zu einer hohen Nachfrage nach Eisenerz führen.

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