23.02.18, 11:03

Schnäppchenpreise am US-Rentenmarkt

USD: „Sie können Lohninflation haben und nicht notwendigerweise Inflationssorgen im Allgemeinen haben“ ließ US-Finanzminister Steven Mnuchin gestern die Welt am Schatz seiner ökonomischen „Weisheiten“ teilhaben. Alle Volkswirte dieser Welt dürften sich daraufhin erstmal an die Stirn gefasst haben. Weil natürlich Konsumentenpreis- und Lohninflation recht eng zusammenhängen (alle Vor- und Nachläufe zugegeben). Aber natürlich gilt auch, dass Reallöhne zunehmen können und dass solch eine Entwicklung – bei entsprechender Geldpolitik – nicht inflationär sein muss.

Nur beschäftigt den Markt momentan halt vor allem diese einschränkende Bedingung: die Geldpolitik. Ich gebe zu, dass ich baff bin: Von Dezember 2016 bis Juni 2017 hatte die Fed in Metronom-gleicher Regelmäßigkeit den Leitzins erhöht und der Markt hatte überhaupt keinen Anlass gesehen, das als Beginn eines Zinserhöhungszyklus zu deuten. Seit September hingegen setzen die Finanzmärkte voll auf „Zinserhöhungszyklus“ – mit Renditen für 2-jährige T-Notes von mittlerweile 2¼% (Abbildung 1). Auch Marktteilnehmern, die einen stärkeren Dollar aus fundamentaler Sicht als „überbewertet“ (ein schreckliches Wort!) ansehen würden, dürfte das zunehmende Rendite-Argument den Dollar schmackhaft machen. Denn selbst bei moderaten Abwertungserwartungen für den Greenback sind höhere US-Renditen ein Argument für Engagement in der US-Währung. Insbesondere weil Renditen in Europa und Japan weiterhin im Negativ-Territorium festgenagelt zu sein scheinen. Anders gesagt: Die Schnäppchenpreise am US-Rentenmarkt sind ein Puffer gegen mögliche USD-Schwäche und machen den Dollar somit attraktiver.

Zugegeben, solange der Rutsch am Rentenmarkt andauert, sieht vielleicht kaum jemand Anlass, jetzt schon einzusteigen. Und deshalb bleibt die USD-Aufwertung auch noch aus. Noch riecht der Aufbau von USD-Duration wie der Griff ins fallende Messer. Aber das kann nur ein kurzfristiges Phänomen sein. Warum? Wenn alle erwarten, dass US-Renten weiter nachgeben, werden sie das sehr schnell tun. Ich erwarte, dass der Greenback spätestens dann zulegen kann, wenn der allzu deutliche (deterministische) Trend aus dem Rendite-Chart verschwunden ist.

Produktidee: Faktor-Zertifikate
WKN Typ Basiswert Merkmale
CV43JZ Long EUR/USD Faktor: 5
CD910C Short EUR/USD Faktor: -5

GBP: Empfinden Sie das Verhalten der britischen Regierung nicht auch als hochgradig kafkaesk? Da gibt es Marathon-Sitzungen auf dem Landsitz (!) der britischen Regierung und tolle Fotos vom Beratungstisch. Dabei hat zeitgleich die EU-Kommission schlicht mal Bilanz gezogen und kommt zu dem Schluss, dass außer einem Handelsabkommen (wie mit Kanada oder Südkorea) eh nichts drin ist angesichts der „harten Linien“, die die Briten in ihrer Hybris gezogen haben. Und dass die nochmal verschoben werden, kann man sich kaum vorstellen, angesichts des Aufstands der „Brexiteers“ unter den Tories, die lieber heute als morgen raus wollen aus der EU – egal zu welchen Bedingungen.

Nochmal: Auch morgen geht über den britischen Inseln noch die Sonne auf. Es ist kein wirtschaftlicher Kollaps zu erwarten. Aber doch ein niedrigerer Wachstumspfad. Das geht auch ohne Währungsschwäche. Die Gefahr für das Pfund liegt also „nur“ darin, dass der Markt die Geduld verliert und die britische Währung in eine Abwertungsspirale rutscht. Die Wahrscheinlichkeit für solch ein Szenario ist nicht hoch, aber halt auch nicht Null.

Produktidee: Faktor-Zertifikate
WKN Typ Basiswert Merkmale
CV0V44 Long EUR/GBP Faktor: 5
CV0V49 Short EUR/GBP Faktor: -5

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