22.02.18, 14:55

Unternehmensanleihen weekly: CDS-Spreads auf höherem Niveau als Anfang Februar. Stabilität der Risikoaufschläge bröckelt

Volatilität ist zurück! Volatilität lässt nach! Beide Schlagzeilen liest man heute. Welche davon stimmt? Nach dem von den Aktienmärkten ausgelösten Schock vor zwei Wochen haben sich die Märkte zum großen Teil wieder erholt, scheint es. Die Aktienkurse haben mehr als die Hälfte ihrer Verluste wieder gutgemacht. Auch der iBoxx Index zeigt für investmentgradegeratete Unternehmen nach einem kleineren Spreadanstieg wieder Beruhigung an. Ist der Risikoappetit der Investoren damit fast wieder so hoch wie Anfang Februar?

Die CDS-Spreads zeigen ein anderes Bild, wie man bereits auf der unten stehenden Grafik erkennen kann. Der fünfjährige iTtaxx Europe, der ausschließlich aus Investmentgrade-Unternehmen besteht, stand am 1. Februar bei 43,5 Basispunkten, stieg am 13. Februar bis auf 56,4 und liegt heute bei 52,5. Im gleichen Zeitraum entwickelte sich der fünfjährige  iTraxx Crossover, der Index für Subinvestmentgrade-Unternehmen, von 240 Basispunkten auf 280 und liegt heute bei 270. Damit ist das Niveau der CDS-Indizes heute noch deutlich höher als Anfang Februar, insbesondere im Subinvestmentgrade-Bereich.

Was sind die Gründe? High Yield Bondspreads sind in der Regel wesentlich stärker mit dem Aktienmarkt korreliert als mit dem Zinsniveau, während die Spreads im Investmentgrade-Spektrum generell stärker dem Zinsniveau folgen, also parallel steigen.

Die Zinslandschaft in Europa hat sich vom 1. bis zum 13. Februar herum bewegt: Zehnjährige Bunds beispielsweise stiegen von 0,72 auf 0,76 Prozent, in der Schweiz stiegen die zehnjährigen Staatsanleihen sogar von 0,12 auf 0,20 Prozent. Heute allerdings sind wir wieder beim Niveau von Anfang Februar.

Anders ist es in den USA: Dort stiegen die zehnjährigen Treasuries von 2,79 % auf in der Spitze 2,94 %und notieren heute bei 2,93 % - ein Ausdruck der Erwartung steigender Inflation.

Fügt man die Faktenlage zusammen, zeigt sich klar, dass das Risikobewusstsein heute auf einem anderen Niveau ist als noch Anfang Februar. Kurzfristig mag die Volatilität zurückgegangen sein, die Stabilität ist es nicht. Überbewertete Aktienmärkte und die Aussicht auf steigende Zinsen arbeiten wie Termiten an dem Gebälk, das die Spreads aktuell noch stützt.


Hier können Sie das "Wochenbarometer" mit aktuellen News zu den Kapitalmärkten und weitere Research-Publikationen herunterladen.
 

Bei den hier dargestellten Inhalten handelt es sich um fremde Inhalte. Für diese fremden Inhalte ist ausschließlich der jeweilige Eingeber verantwortlich. Eine inhaltliche, redaktionelle Überprüfung durch die DZB Media GmbH erfolgt ausdrücklich nicht. Bitte beachten Sie in diesem Zusammenhang ergänzend den Haftungsausschluss unter https://www.zertifikateberater.de/impressum.

Sollte ein hier durch einen Eingeber distribuierter Inhalt aus Ihrer Sicht gegen geltendes Recht verstoßen, schicken Sie bitte eine Email an nc. Der gemeldete Inhalt wird umgehend überprüft und ggf. gesperrt.