DZB Primärmarkt-Cockpit 34/15: Bonitätsanleihen

Auch knapp drei Monate nach Bekanntwerden des VW-Abgasskandals vergeht kaum ein Tag ohne Neuigkeiten zu der Affäre. Weil die Analysten von S&P den Absatz in den kommenden Jahren gefährdet sehen, haben sie ihr Rating für den Konzern Anfang des Monats erneut nach unten korrigiert (BBB+). Bei den jetzt zahlreich angebotenen Bonitätsanleihen bedeuten schwächere Einstufungen der Kreditwürdigkeit höhere Kupons für den Kunden. Im April hatte die Deka bei einem Angebot zu VW mit knapp 8 Jahren Laufzeit nur 1,0 % p.a. anbieten können. Aktuell zahlt sie bei lediglich 5,5 Jahren ganze 2,15 % pro Jahr aus. Noch attraktiver waren die Angebote allerdings direkt nach der Veröffentlichung des Betrugsfalls. Bei der HVB hat sich der Kupon von 2,75 % im Oktober und 2,50 % im November auf jetzt 2,0 % bei jeweils ähnlicher Laufzeit verschlechtert, da sich die Situation insgesamt doch etwas beruhigt hat. Das lässt sich auch an den CDS ablesen, die von beinahe 300 (Ende September) auf 164 gesunken sind. Hält der Trend an, könnte jetzt noch eine gute Gelegenheit sein, sich hohe Kupons zu sichern.

Umgekehrt verhält es sich dagegen bei einigen Rohstofftiteln. Bei ArcelorMittal und Anglo American sind die CDS zuletzt stark gestiegen und notieren für die jeweiligen Laufzeiten der Bonitätsanleihen jetzt bei über 500 bzw. 700. Das eröffnet hohe Chancen. Bei nur 2 Jahren Laufzeit bietet die Deka 3,0 % p.a. mit ArcelorMittal an, die HVB 5,76 % mit Anglo American (5 Jahre). Weil sich die Lage bei beiden Referenzunternehmen seit Fixierung der Konditionen aber weiter zugespitzt hat, liegen die Renditen einfacher Unternehmensanleihen aktuell höher.

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