Jahresendrallye noch nicht in Sicht
Der gestrige Auftakt in den letzten Handelsmonat des Jahres verlief alles andere als euphorisch. Die Aktienmärkte dies- und jenseits des Atlantiks beendeten den ersten Handelstag im letzten Monat des Jahres im roten Bereich. Eine oft in dieser Jahreszeit beobachtete Jahresendrallye scheint sich aktuell nicht aufzubauen. Enttäuschende Konjunkturdaten aus China sowie Gewinnmitnahmen und fallende Kurse bei Kryptowährungen drückten auf die Stimmung der Anleger. Die Mutter aller Cyber-Devisen - der Bitcoin - verlor gestern rund 5 %. Der DAX verzeichnete ein Minus von rund 1 %. Vor dem Hintergrund laufender Gespräche über ein Friedensabkommen gerieten vor allem europäische Rüstungskonzerne unter die Räder. Der europäische Branchenindex für Aerospace & Defense Unternehmen rutschte um fast 3,2 % ab. Im Zuge dessen büßten mitunter Hensoldt, Rheinmetall und Renk rund 2 bis 5 % ein. In Anbetracht der vorherrschenden Marktstimmung dürfte es wohl nicht zu einer fulminanten Jahresendrallye kommen, sondern lediglich zu einem Ausklingen des Börsenjahres.
Chip-Krise gefährdet die Produktion
Aktuell verschärfen fehlende Halbleiter die bereits schwierige Situation der Industrie. Laut der jüngsten ifo-Befragung gaben im November 11,2 % der Unternehmen an, Schwierigkeiten bei der Beschaffung benötigter Materialien für die eigene Produktion zu bekommen. Zum Vergleich: Im Oktober lag der Anteil der Firmen, die über Engpässe klagten, bei 5,5 %. Damit hat sich der Anteil der deutschen Industriebetriebe mit Materialengpässen mehr als verdoppelt. In Anbetracht der Versorgungsschwierigkeiten mit Halbleitern des Herstellers Nexperia spitzte sich vor allem in der Automobilwirtschaft der Mangel zu: Fast 28 % der Unternehmen berichteten hier von Engpässen bei Vorprodukten. Gleichzeitig verzeichnen auch die Hersteller von elektronischen und optischen Produkten sowie die Hersteller von elektrischen Ausrüstungen vermehrt Probleme mit Materialknappheit. Hier betrug der Anteil jeweils 17,5 % und 16 %. Im Maschinenbau stieg der Anteil auf rund 8 %.
Maues Konsumklima
Die anhaltende Unsicherheit der Verbraucher hinsichtlich der Konjunkturerwartungen sowie der pessimistischeren Einkommenserwartungen trüben in der Vorweihnachtszeit die Konsumlaune. Trotz der Black-Friday- und Cyber-Monday-Deals sank in der heißen Phase des Weihnachtsgeschäfts die Stimmung der deutschen Verbraucher auf ein Jahrestief. Im Dezember fiel das vom Handelsverband Deutschland (HDE) erhobene Konsumbarometer auf 95,2 Zähler von 95,6 Punkten im November (Umfrage unter 1.600 Personen).
Inflation im Blick
Stand seit neun Monaten. Nach der nationalen Berechnungsmethode verharrte die Inflationsrate jedoch bei 2,3 %. Laut der Reuters-Konsensprognose dürfte die Teuerungsrate im Eurogebiet auf dem Niveau des Vormonats bei 2,1 % verharren. Dies würde die aktuelle Position der EZB untermauern, dass auf absehbare Zeit kaum Handlungsbedarf besteht.
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