Hoffnung auf Zoll-Kompromiss prägt die Märkte
Zum Schluss einer volatilen Handelswoche nahm der deutsche Leitindex DAX erneut Kurs auf sein Allzeithoch. Temporär lag er nur knapp unter seiner historischen Bestmarke von 24.639 Zählern. Rückenwind lieferten erfreuliche Unternehmensbilanzen sowie Wirtschaftsdaten aus den USA. Doch letztendlich beendete der DAX am Freitag den Handel mit einem Minus von rund 0,3 % und blieb auf Wochensicht so gut wie unverändert (+0,1 %). In Summe blieb die Marktstimmung trotz geopolitischer Unsicherheiten von Optimismus geprägt. Dieser speist sich aus der Hoffnung auf eine Einigung im Zollstreit zwischen den USA und der EU. Die Mehrheit der Marktteilnehmer scheint demnach an eine Eskalation des Konflikts nicht zu glauben und setzt auf Verhandlungen. Am Freitag veröffentlichte die Zeitung "Financial Times" einen Bericht, wonach Trump sich für Zölle von mindestens 15 bis 20 % gegen die EU starkmacht. Auf der politischen Bühne drängt Bundeskanzler Friedrich Merz auf eine Einigung mit möglichst niedrigen Zollsätzen. Eine Null-Zoll-Lösung hält er jedoch für unrealistisch. Gleichzeitig arbeitet die EU-Kommission offenbar intensiv daran, die Verhandlungen auf der Zielgeraden voranzutreiben.
Aufschwung am Bau bleibt noch aus
Der Wohnungsbau in Deutschland kommt aktuell nicht von der Stelle. Im Mai sind hierzulande rund 5 % weniger Baugenehmigungen erteilt worden als im Vorjahresmonat. Grünes Licht gab es somit für den Bau von 16.800 Wohnungen, wie Destatis am Freitag mitteilte. Seit Jahresanfang wurden insgesamt 90.700 Wohnungen genehmigt. Das waren fast 2 % mehr als im gleichen Zeitraum 2024. Im etwas längeren Vergleich ist der Wohnungsbau einer Analyse des Analysehauses Bulwiengesa und des Bundesverbands Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen (BFW) zufolge drastisch eingebrochen. Zwischen Ende 2022 und der Jahresmitte 2025 sei die Zahl der Baustarts um 85 % gesunken. Das geht aus dem "Development Monitor" hervor. Bulwiengesa rechnet in diesem Jahr mit weniger als 200.000 fertiggestellten Neubauwohnungen. Der tatsächliche Bedarf liegt laut Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung bei mindestens 320.000 Wohnungen pro Jahr. Es bleibt für die nächsten Monate abzuwarten, inwiefern der von der Bundesregierung geplante Bau-Turbo mit vereinfachten Genehmigungsverfahren bzw. Änderungen im Baugesetzbuch in den Statistiken erkennbar sein wird.
Berichtssaison ist in vollem Gange
In den USA gewähren heute Verizon und NXP Semiconductors Einblicke in ihre Quartalsberichte. Ab Dienstag jagt dann ein Bericht den anderen. Hervorzuheben sind Danaher, Coca-Cola, Lockheed Martin, General Motors und Texas Instruments. Am Mittwoch stechen Tesla und Alphabet besonders hervor, aber auch die Zahlen von IBM, AT&T, Thermo Fisher, Boston Scientific, NextEra Energy, ServiceNow oder T-Mobile US dürften für den einen oder anderen Anleger interessant sein. Am Donnerstag berichten unter anderem Blackstone, Honeywell International und Union Pacific. Diesseits des Atlantiks beginnt die Berichtswoche mit SAP und Sartorius am Dienstag. Für den Donnerstag gibt es besonders viele Ankündigungen: Diese reichen von BNP Paribas, Nokia, TotalEnergies über die Deutsche Bank und MTU bis hin zur Deutschen Börse und LVMH. Zum Abschluss der Woche folgen unter anderem Volkswagen und ENI. Neben Unternehmenszahlen erwarten uns einige Konjunkturindikatoren. Zum Konsumklima in Deutschland gibt die GfK am Donnerstag einen ersten Ausblick in den August. Zudem werden die Einkaufsmanagerindizes für Deutschland und den Euroraum veröffentlicht. Am Freitag veröffentlicht dann das ifo Institut den viel beachteten Geschäftsklimaindex. Unsere Einschätzungen und Prognosen folgen wie immer zeitnah vor Veröffentlichung.
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