DAX auf Rekordkurs
Gestern überwand der DAX zum ersten Mal die Marke von 24.000 Punkten und schloss knapp darüber bei 24.036 Zählern. Damit hat der deutsche Aktienindex in diesem Jahr bereits vier neue Tausender-Marken erklommen. Ein wesentlicher Treiber für die steigenden Aktienkurse gestern dürfte die Markttechnik gewesen sein. Immerhin gab es auch von fundamentaler Seite leicht positive Vorzeichen, denn die deutschen Erzeugerpreise sanken im April stärker als erwartet: Gegenüber dem Vormonat verringerten sie sich um 0,6 % (die Konsenserwartung lag bei -0,3 %) und im Vorjahresvergleich gingen sie sogar um 0,9 % zurück. Das Umfeld für rückläufige Inflationsraten und die von uns erwarteten weiteren Leitzinssenkungen der EZB bleibt somit intakt.
Corporate Bonds wieder gefragt
Die Unternehmen nutzen das aktuell gute Kapitalmarktumfeld für ihre Refinanzierungen aus und begeben ein Rekordvolumen an neuen EUR-Anleihen: Allein in der vergangenen Woche platzierten sie 49 neue Anleihen im Gesamtvolumen von 32,6 Mrd. Euro! Dies war das historisch zweithöchste Wochenvolumen, nur im Jahr 2020 hatte es im Zuge der Corona-Krise noch ein höheres Emissionsvolumen gegeben. Dadurch rutschte das bereits außergewöhnlich hohe Wochenvolumen der letzten Aprilwoche 2025 (26,6 Mrd. Euro) aus den Top 3 und liegt nun auf Platz 4. Der starke Nachholeffekt bei den Neuemissionen folgte auf einen zwischenzeitlichen Stillstand, der durch die Unsicherheiten über die Zollpolitik von US-Präsident Trump ausgelöst wurde. Auffallend aktiv sind US-Konzerne, die seit Jahresanfang ein rekordhohes Bondvolumen in der Euro-Währung begeben haben. Unternehmen aus Deutschland hielten sich länger zurück und kamen erst in der vergangenen Woche richtig in Fahrt, so begab z.B. BMW drei Anleihen über insgesamt 2,5 Mrd. Euro und VW zwei Bonds über insgesamt 1,9 Mrd. Euro. Am Montag startete Siemens durch und platzierte fünf Anleihen im Gesamtvolumen von 4,0 Mrd. Euro - die zweitgrößte Transaktion für EUR Corporate Bonds seit Jahresanfang. Das hohe Volumen an Neuemissionen trifft auf eine gute Nachfrage der Investoren: Im Schnitt zeichneten sie rund das Vierfache des später platzierten Volumens. Die durchschnittlichen Renditen für ausstehende EUR-Unternehmensanleihen im Investmentgrade blieben trotz der jüngsten Marktturbulenzen relativ stabil: Mit aktuell ca. 3,4 % liegen sie in der Mitte der überschaubaren Index-Bandbreite, die sich seit Jahresanfang zwischen 3,2 % und 3,6 % bewegte.
Heute Makro-Verschnaufpause
Heute zur Wochenmitte stehen keine marktbewegenden Makrodaten auf der Agenda. Dafür ist der Kalender am Donnerstag umso besser gefüllt: Dann werden die Einkaufsmanager-Indizes für Deutschland und den Euroraum veröffentlicht und das ifo Geschäftsklima für Deutschland vorgelegt. Die Berichtssaison der Unternehmen für das vergangene Quartal befindet sich in ihren letzten Zügen, heute legen noch 7 Unternehmen aus dem Stoxx Europe 600 und 4 Index-Mitglieder des S&P 500 ihre Zahlen vor.
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