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30.05.23, 08:44

LBBW Kapitalmärkte Daily: Geld spielt keine Rolle, oder?

Geldmenge M3 – nur noch ein Indikator unter vielen


Von Jahr zu Jahr wurde sie weniger beachtet, aber es könnte sein, dass sie bald wieder ein Comeback feiert. Gemeint ist die Geldmenge, zumal in ihrer weiten Definition M3, d.h. mit Bargeld, Giralgeld, Spar- und Sichteinlagen sowie Geldmarktfonds und ähnlichen Verbindlichkeiten der Geschäftsbanken gegen Nichtbanken mit bis zu zwei Jahren Laufzeit. Ursprünglich wurde M3 auch von der EZB stark beachtet, im Laufe der Zeit verlor M3 aber ihre Sonderstellung und ist heute nur noch ein Indikator unter vielen. Auch mit dem Höhenflug der Inflation hatte sich das zunächst nicht geändert. Aktuell ist die Wachstumsrate der Geldmenge M3 aufgrund der Zinsstraffung der EZB und deutlich rückläufig. Am aktuellen Rand ist M3 in absoluten Zahlen schon seit September 2022 rückläufig. Für die heutigen Zahlen erwarten die von Reuters befragten Volkswirte einen weiteren Rückgang der Wachstumsrate von 2,5 % auf 2,1 % Y/Y im April, wir liegen mit 2,2 % in unserer Prognose nur wenig darüber.

Inflation: Zahlenreigen zum Monatsende


Daneben dürften Zahlen zum Economic Sentiment im Euroraum und zum US-Immobilienmarkt das Interesse der Marktteilnehmer wecken. Im Reigen der Inflationsdaten aus dem Euroraum zum Monatsende legt heute Spanien vor. Die immerhin viertgrößte Volkswirtschaft im Euroraum dürfte im Mai einen Preisauftrieb um 3,4 % nach 3,8 % im April (jeweils zum Vorjahresmonat) verzeichnet haben. Und weil wir schon in Spanien sind: Dort wird es zu vorgezogenen Parlamentswahlen kommen. Wegen des schwachen Abschneidens der Parteien der Regierungskoalition in den Regionalwahlen hat Ministerpräsident Sanchez die Auflösung des Parlaments und Neuwahlen zum 23. Juli in die Wege geleitet. Ursprünglich hätten die Wahlen im Dezember auf dem Programm gestanden. Aus den Regionalwahlen gingen die Parteien der rechten Mitte Partido Popular und die rechte Vox als klare Sieger hervor. Die Finanzmärkte haben indes auf die Wahlen in den großen Staaten der EWU in neuerer Zeit wesentlich gelassener reagiert als zu Zeiten der Schuldenkrise.

Wahlen in der Türkei


Länger beschäftigen dürfte die Märkte das Ergebnis der Präsidentschaftswahlen in der Türkei. Amtsinhaber Recep Tayyip Erdogan wird für fünf weitere Jahre die Geschicke des Landes bestimmen. Zu den großen Herausforderungen dort gehört u.a. die hohe Inflation von zuletzt 47 %. Dabei fiel Erdogan vor allem durch Eingriffe in die Unabhängigkeit der Türkischen Zentralbank auf, was die Situation eher noch verschärft hatte. Die Türkische Lira geriet heute früh am Devisenmarkt weiter unter Druck.



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