27.06.16, 04:57

DZB Risikomonitor: Brexit wirbelt Märkte durcheinander

Index für CDS europäischer Banken steigt um 20 Prozent - Agenturen kündigen Downgrades für Großbritannien an

Das britische Exit-Votum hat die Märkte am Freitag durcheinandergewirbelt. Neben Aktien- und Devisenkursen waren auch die Credit-Märkte betroffen. Der von S&P berechnete ISDA CDS European Banks 15-Index sprang am Freitag um 22 Prozent von 150 auf 183 Punkte nach oben. Damit liefert er einen Anhaltspunkt zur unmittelbaren Marktreaktion, wohingegen andere verfügbare Daten zum Zeitpunkt der Redaktion noch auf dem Stand vom Vorabend des Brexit-Entscheids eingefroren waren. Die in dieser Ausgabe ausgewiesenen Daten zu den CDS spiegeln daher noch die Marktlage von Mitte Juni wider. Wegen der zu vermutenden Überreaktionen sind verlässliche neue Trends aber ohnehin erst in einigen Wochen möglich, wenn Anhaltspunkte über den Ablauf des EU-Austritts von Großbritannien vorliegen.

Sicher scheint aber schon jetzt, dass die Ratingagenturen bei Großbritannien aktiv werden. S&P hatte bereits angekündigt, dass das AAA nach einem Brexit in Frage steht und auch Moody‘s und Fitch haben den Ausblick auf „Negativ“ gesetzt. Für einzelne Nicht-UK-Banken ging es mit den Ratings hingegen zuletzt nach oben. Bei der UBS werten die Agenturen die neue Fokussierung auf dem Wealth Management positiv. Auch SEB und Erste Group wurden heraufgestuft. Sorgenkind bleibt die Deutsche Bank, was sich nach dem Votum für den Brexit kaum geändert haben dürfte, da vor allem für die europäischen Investmentbanken mit negativen Auswirkungen gerechnet wird.

Unsere Übersicht zu aktuellen Ratings und Credit Spreads der Zertifikate-Emittenten finden Sie auch hier.