30.05.16, 15:19

DZB Marktmonitor: Weniger Bonus und tiefere Caps

Rückgang der Renditen setzt sich auch im Mai fort – Nur bei Expressen gibt es mehr als im Vormonat – Garanten erreichen neue Tiefs

Der Abwärtstrend bei den Zertifikatekonditionen hält weiter an. Betroffen sind beinahe alle klassischen Strukturen, die im Marktmonitor beobachtet werden. Einzige Ausnahme: Expresszertifikate. Das fiktive Standard-Papier auf den Euro Stoxx 50 mit 30 Prozent Puffer und drei Jahren Laufzeit könnten die vier teilnehmenden Emittenten derzeit im Schnitt mit einer Prämie von 11,5 Prozent p.a. anbieten. Im Vormonat lag der Wert mit 10,7 Prozent deutlich tiefer. Dabei sind die Volatilitätserwartungen für den Index gemessen am VStoxx in dieser Zeit leicht gesunken, was eigentlich für schwächere Konditionen sprechen würde. Dagegen schlagen sich die sinkenden impliziten Volatilitäten bei Bonuszertifikaten bereits in niedrigeren Renditechancen nieder. Die Variante mit Gewinngrenze kann sich dabei noch besser halten als der klassische Bonus. Mit Cap sinkt der Durchschnittsbonus von 7,8 auf 7,6 Prozent p.a., ohne die Gewinngrenze sogar von 4,4 auf 3,9 Prozent pro Jahr.

Sind die Vorgaben für Bonus und Express schwach, ist das Umfeld für Angebote mit Kapitalschutz oft umso günstiger. Auch das ist derzeit aber nicht der Fall. Die Muster-Papiere mit 100-prozentiger Sicherung gegen Verluste erreichen beide ihre tiefsten Werte seit über einem Jahr. Bei dem Garanten mit Cap müsste die Grenze jetzt schon bei 112,5 Prozent angesetzt werden (April: 115,7). Auf ein Jahr gerechnet entspräche das einer Rendite von gerade einmal 1,48 Prozent p.a. Auch die Alternative mit nur 90-prozentigem Schutz verliert an Attraktivität. Im Durchschnitt könnten Anleger hier zu 68,7 Prozent am Index beteiligt werden. Damit ist aber zumindest kein neues Tief erreicht, im Februar lagen die Werte noch darunter.

DZB Marktmonitor - Konzept und Hintergrund

DZB Marktmonitor ist die kommentierte Übersicht zu den aktuellen Benchmark-Konditionen für sechs klassische Zertifikate-Strukturen. Als Datenbasis dienen Preisindikationen, die vier Emittenten dem Zertifikateberater wöchentlich für die Auswertung zur Verfügung stellen. Die Rahmenbedingungen (Struktur, Laufzeit, Puffer, Basiswert) bleiben dabei immer gleich, so dass Trends bei den jeweils darstellbaren Ertragschancen bzw. Partizipationsraten ablesbar werden. Denn diese verändern sich je nach Marktumfeld und hängen von verschiedenen Parametern wie Zinsen und Volatilitäten ab. Ziel des Marktmonitors ist es, dem Leser günstige Zeitfenster für die einzelnen Zertifikatetypen aufzuzeigen und ihm eine Vergleichsbasis für reale Angebote an die Hand zu geben. Bei den abgebildeten Papieren selbst handelt es sich nicht um reale Angebote.