23.05.16, 17:00

DZB Risikomonitor: Auch ohne Staatshilfen stark

Fitch hebt Finanzkraft-Rating von LBBW und BayernLB an - Skepsis bei Deutscher Bank und HSH - Bewertungen britischer Banken trotz Brexit-Furcht bestätigt - CDS sinken wieder

Die Finanzkraft der Landesbanken aus Bayern und Baden-Württemberg hat sich nach Einschätzung der Ratingagentur Fitch verbessert. Sie hob vor wenigen Tagen die „Viability Ratings“, mit denen die „Lebensfähigkeit“ von Banken ohne Staatshilfen bewertet werden, auf bbb bzw. bbb+ an. Bei der BayernLB verweisen die Analysten auf sinkende juristische Unsicherheiten nach dem Heta-Streit. Bei der LBBW heben sie vor allem die solide Kapitalisierung und das starke Filialnetz in der Heimatregion hervor. Skeptischer zeigen sich die Bonitätswächter bei zwei anderen deutschen Häusern: Die Deutsche Bank sei mit großen Schwierigkeiten ins Jahr gestartet und werde in ihrem Restrukturierungsprozess weiterhin unter Druck bleiben. Bei der HSH Nordbank hält Fitch den Zeitplan für die Privatisierung für ambitioniert. Und ob die Bank überlebt, wenn diese nicht gelingt, sei unsicher.

Darüber hinaus stehen derzeit vor allem britische Banken wegen des drohenden Brexit im Fokus. Herabstufungen gibt es aber bislang nicht. Im Gegenteil: Moody‘s und S&P bestätigten ihre Ratings für Barclays und für die UK-Tochter von Santander hat Moody‘s den Ausblick des Emissionsratings angehoben. Dennoch warnen die Analysten vor den negativen Folgen eines Brexits. Diese Furcht hatte sich zeitweise in steigenden CDS niedergeschlagen. Auch vom Credit Markt kommt jetzt aber Entwarnung. Wie bei den meisten Häusern sind auch die CDS der britischen Banken größtenteils gesunken. Die stärkste Gegenbewegung ist allerdings bei der Deutschen Bank zu sehen (-53).

Unsere Übersicht zu aktuellen Ratings und Credit Spreads der Zertifikate-Emittenten finden Sie auch hier.