01.02.16, 15:01

DZB Marktmonitor: Erneuter Schub für die Renditen

Konditionen bei Express und Capped Bonus steigen auf Drei-Jahres-Hoch – Kapitalschutz-Strukturen leiden stark unter dem Zinsverfall

Der positive Trend hält weiter an. Zeigten Express- und Bonuszertifikate im Vormonat bereits Top-Konditionen im Marktmonitor, so sieht es im Februar noch besser aus. Die anhaltenden Unsicherheiten am Aktienmarkt treiben die möglichen Renditen in die Höhe. Für den klassischen Euro-Stoxx-Bonus mit 30 Prozent Puffer und zwei Jahren Laufzeit melden die vier teilnehmenden Emittenten jetzt im Schnitt eine Bonusrendite von beinahe fünf Prozent. So hoch lag der Wert zuletzt im April 2013. Bei den Angeboten mit Gewinngrenze muss die Historie sogar noch weiter zurückverfolgt werden. Eine Maximalchance von durchschnittlich neun Prozent pro Jahr war letztmals 2012 möglich. Von ihrem Tief bei 4,3 Prozent aus dem Mai 2014 hat sich die Rendite damit mehr als verdoppelt. Ähnlich gut ist die Lage bei Expresszertifikaten, deren Kupon jetzt im Mittel bei mehr als zwölf Prozent p.a. liegt.

Während sich Anleger bei diesen Papieren aktuell beste Konditionen sichern können, wird die Situation bei Angeboten mit Kapitalsicherung immer schwieriger. Hier übt das Zinsumfeld einen stärkeren Einfluss aus. Und von dort kommt kein Lichtblick. Im Gegenteil: Der Euro Bund Future notiert auf Rekordhoch bei über 160 Punkten. Die Renditen am Anleihemarkt brechen dementsprechend ein. Bei neuen Zertifikaten mit Kapitalschutz müssen die Chancen deshalb gedrosselt werden. Denn die Sicherung wird über sogenannte Nullkuponanleihen ermöglicht, die jetzt ebenfalls teuer sind. Damit bleibt wenig übrig, um eine hohe Partizipation an Aktien darzustellen. Selbst bei acht Jahren Laufzeit müsste der Cap beim Euro Stoxx 50 schon bei 115 Prozent angesetzt werden, um vollen Kapitalschutz zu bieten.

DZB Marktmonitor - Konzept und Hintergrund

DZB Marktmonitor ist die kommentierte Übersicht zu den aktuellen Benchmark-Konditionen für sechs klassische Zertifikate-Strukturen. Als Datenbasis dienen Preisindikationen, die vier Emittenten dem Zertifikateberater wöchentlich für die Auswertung zur Verfügung stellen. Die Rahmenbedingungen (Struktur, Laufzeit, Puffer, Basiswert) bleiben dabei immer gleich, so dass Trends bei den jeweils darstellbaren Ertragschancen bzw. Partizipationsraten ablesbar werden. Denn diese verändern sich je nach Marktumfeld und hängen von verschiedenen Parametern wie Zinsen und Volatilitäten ab. Ziel des Marktmonitors ist es, dem Leser günstige Zeitfenster für die einzelnen Zertifikatetypen aufzuzeigen und ihm eine Vergleichsbasis für reale Angebote an die Hand zu geben. Bei den abgebildeten Papieren selbst handelt es sich nicht um reale Angebote.