26.09.16, 15:17

DZB Risikomonitor: Sorge um die Deutsche Bank wächst

US-Justiz droht Deutscher Bank mit hoher Strafe wegen Hypothekengeschäften - CDS steigen gegen den Branchentrend an - Moody's stuft NordLB ab und hebt Ausblick für österreichische Banken an

Nachdem das US-Justizministerium der Deutschen Bank eine Strafe von 14 Mrd. Dollar wegen zweifelhafter Hypothekengeschäfte aus den Jahren 2005 bis 2007 angedroht hat, wachsen die Sorgen um das größte Geldhaus am heimischen Markt. Zwar ist davon auszugehen, dass man sich letztlich auf eine deutlich niedrigere Summe einigt. Trotzdem könnte die für Rechtsstreitigkeiten insgesamt zurückgestellte Summe von 5,5 Mrd. Euro nicht ausreichen, um sämtlichen Forderungen nachzukommen. Nicht nur der Aktienkurs der Deutschen Bank wird stark von den Sorgen belastet, auch am Credit Markt spiegelt sich die Nervosität wider. Der CDS der Bank ist gegen den allgemeinen Trend zuletzt gestiegen. Dabei wies das Haus schon zuvor den höchsten Wert unter allen Zertifikate-Anbietern in Deutschland auf (aktuell 229 bps). Negative Nachrichten kommen auch von einem zweiten deutschen Haus: Die Ratingagentur Moody‘s hat die NordLB von A3 auf Baa1 abgestuft. Die Bank hat seit Jahren mit der Schifffahrtskrise zu kämpfen und übernimmt jetzt die ebenfalls angeschlagene Bremer Landesbank.

Eine Verbesserung sehen die Moody‘s-Analysten hingegen bei den österreichischen Banken. Das Exposure in riskanteren zentral- und osteuropäischen Ländern sei seit dem Jahr 2012 um sieben Prozent ab- und die Kapitalpuffer stärker ausgebaut worden als erwartet. Der Ausblick, der bereits 2009 auf negativ gesetzt worden war, wurde deshalb jetzt auf stabil angehoben.

Unsere Übersicht zu aktuellen Ratings und Credit Spreads der Zertifikate-Emittenten finden Sie auch hier.