26.07.16, 12:52

DZB Risikomonitor: Ratingagenturen sehen Risiken für britisches Finanzsystem

Credit-Markt beruhigt sich nach scharfer Reaktion auf den Brexit wieder

Die Risiken für das britische Banksystem bleiben nach dem Ausgang beim Brexit-Entscheid im Referendum Ende Juni hoch. Moody‘s setzte den Ausblick des Finanzsystems im Ganzen, als auch den Outlook der meisten britischen Einzelbanken auf „negativ“. Dies gilt unter anderem für Barclays, HSBC Bank und Santander UK.

Einzige Ausnahme bleibt RBS plc., deren Ausblick trotz des Brexit-Votums weiter positiv gesehen wird. Dies gründet sich unter anderem auf dem bislang sehr erfolgreich verlaufenden Restrukturierungsprozess der RBS, dessen positiven Effekte auch die zusätzlichen Belastungen in Folge des Brexit kompensieren können. Zu einem ähnlichen Ergebnis kommen offenbar auch die Analysten bei S&P, die ebenfalls den Ausblick der anderen genannten UK-Banken gesenkt haben – und das Rating der RBS unverändert mit stabil einstufen.

Beide Agenturen verweisen aber auch auf mögliche negative Konsequenzen für die großen globalen Investmentbanken. S&P hat dabei aber zunächst nur den Ausblick für die Deutsche Bank auf „negativ“ gesetzt, was aber nicht auf den Brexit sondern auf die anhaltend schwierigen Marktbedingungen zurückzuführen sei. Diese machten das Erreichen der Umbauziele schwieriger.

Positive Signale sieht Moody‘s indes in Österreich. Die Ratings blieben zwar noch unverändert, bei der Raiffeisen Bank Int. wurde aber der Ausblick von „negativ“ auf „positiv“ gehoben. Bei UniCredit Austria wird derzeit eine Heraufstufung geprüft.

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