Extra-Check: Institutionen, die die Märkte bewegen Teil 5: Organization of the Petroleum Exporting Countries (OPEC)

Extra-Check: Institutionen, die die Märkte bewegen Teil 5: Organization of the Petroleum Exporting Countries (OPEC) Seit einigen Monaten kennt der Ölpreis nur eine Richtung: nach unten. Auslöser für diesen Preisverfall ist ein weltweites Überangebot des schwarzen Goldes. Während auf der einen Seite die Verbraucher und die Industrie von den niedrigen Energiekosten profitieren, geraten auf der anderen Seite viele Ölförderländer zunehmend unter Druck. In diesem Spannungsfeld rückt die Organisation erdölexportierender Länder (kurz OPEC) wieder stärker in den Fokus, da die Mitglieder des Ölkartells das Ziel verfolgen, ihre Einnahmen aus dem Ölexport zu sichern. Entstehung und Aufgaben Am 14. September 1960 wurde die OPEC auf Anregung Saudi-Arabiens in Bagdad gegründet. Damaliges Ziel war es, ein Gegengewicht zu den großen Ölkonzernen zu bilden, denn bis dato erwirtschafteten die Konzerne ihre Gewinne weitgehend ohne Beteiligung der Staaten. Der Einfluss der OPEC auf den Weltmarkt war zu Beginn noch gering und wurde erst während der Ölkrisen in den 70er-Jahren richtig deutlich, als sich der Preis von Rohöl in kurzer Zeit vervierfachte. Im Laufe der Jahre hat sich die Zielsetzung allerdings geändert. Heute versucht die Organisation durch die Absprache, d. h. Verknappung bzw. Erhöhung der Fördermengen, den Preis zu beeinflussen und in einer für die Kartellmitglieder auskömmlichen Spannbreite zu halten, ohne das Wirtschaftswachstum zu gefährden. Aufbau und aktueller Einfluss Das maßgebliche Organ der OPEC ist der Ministerrat, der sich zweimal jährlich trifft, um u. a. die Fördermengen festzulegen. In diesem Ministerrat sind alle aktuell 13 Länder gleichberechtigt vertreten und verfügen über eine Stimme. Der Gouverneursrat, bestehend aus dem Generalsekretär und dem Stab, setzt die Politik der OPEC um. Derzeit zeigt sich die OPEC allerdings wenig handlungsfähig. Dies ist insbesondere auf die Uneinigkeit innerhalb des Kartells zurückzuführen. Vor allem die großen arabischen Mitglieder weigern sich, die Förderquoten trotz des Ölpreisverfalls zu drosseln. Damit verfolgen sie u.a. das Ziel, die Fracking-Industrie in Nordamerika unter Druck zu setzen, da deren Produktion aufgrund der wesentlich höheren Förderkosten zunehmend unrentabel wird. Neben diesen internen Gründen schwindet der Einfluss der OPEC in letzter Zeit allerdings auch durch die zunehmende Abkehr von fossilen Energieträgern sowie den wachsenden Einfluss ölfördernder Staaten, die nicht der OPEC angehören.

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