25.01.16, 15:49

DZB Risikomonitor: Es drohen reihenweise Abstufungen

S&P verzeichnet zum Jahresende so viele Downgrade-Kandidaten wie seit 6 Jahren nicht mehr - Finanzsektor führt die Liste an - Moody's lobt UBS und straft Credit Suisse ab - Hohe Nervosität am Credit-Markt

Es ist kein positives Bild, das S&P bei seinen Rück- und Ausblicken zum Jahreswechsel malt. Ende 2015 verzeichnete die Ratingagentur so viele mögliche Abstufungen wie seit sechs Jahren nicht mehr. 655 Anleihen stehen demnach auf der Kippe. Besonders viele Herabstufungen drohen bei Rohstoffunternehmen. Der Finanzsektor führt die Liste aber mit 123 möglichen Absteigern an. Europa bildet mit mehr als doppelt so vielen Downgrade- wie Upgrade-Kandidaten insgesamt keine Ausnahme. Allerdings äußerten sich die Analysten zuletzt positiv zum französischen wie auch zum britischen Bankensektor. Für beide erwarten sie ein positives Jahr 2016.

Moody‘s hat indes die Schweizer Großbanken ins Visier genommen. Während ihr Resümee bei der UBS positiv ausfällt und das Rating um eine Stufe verbessert wird, schneidet die Credit Suisse dabei schlecht ab. Zwar werde sich die neue Strategie, die das Haus mit dem geplanten tiefgreifenden Umbau verfolgen will, langfristig positiv auswirken, in nächster Zeit entstünden dadurch allerdings vor allem hohe Kosten, so Moody‘s.

Nervosität herrscht auch am Credit-Markt. Bei vielen Banken steigen die CDS deutlich an. Der stärkste Preissprung bei Kreditausfallversicherungen steht bei der Deutschen Bank (+49), die zuletzt mit einem Rekordverlust für 2015 Schlagzeilen machte. Das Rating, so betont S&P, sei davon aber nicht betroffen. Für die Analysten waren die schlechten Zahlen keine große Überraschung.

Unsere Übersicht zu aktuellen Ratings und Credit Spreads der Zertifikate-Emittenten finden Sie auch hier.