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09.10.15, 10:00

Zinsen weekly: Schwache US-Daten schüren Erwartung auf Verschiebung der US-Zinswende ins nächste Jahr. Kaum Potenzial für steigende Renditen

An den Rentenmärkten setzte sich der Rückgang der Renditen langsam fort. Die zehnjährigen Bunds und die US-Pendants rentieren momentan mit 0,57% bzw. 2,04% knapp unter den Niveaus der Vorwoche. Angesichts enttäuschender Konjunkturdaten aus den USA haben die Erwartungen, dass die Fed noch in diesem Jahr die Zinswende einleitet, einen kräftigen Dämpfer erhalten. Auch der Internationale Währungsfonds (IWF) zeigte sich mit Blick auf die globale Wirtschaft verhalten und hat seine Prognose leicht herabgesetzt. Vor diesem Hintergrund rechnen wir mit einem anhaltend geringeren Risiko-Appetit der Investoren und sehen kaum Potenzial für einen baldigen Anstieg der Staatsanleiherenditen.

In den Vereinigten Staaten haben die Arbeitsmarktdaten enttäuscht. Im September wurden statt der erwarteten 200.000 lediglich 142.000 neue Stellen geschaffen. Zudem wurde der ohnehin schwache August-Wert abwärtsrevidiert (um -37.000 auf 136.000 Stellen). Dem nicht genug überraschten auch die ISM-Einkaufsmana­gerindizes des Verarbeitenden Gewerbes und des Dienstleistungssektors mit höheren Rückgängen als prognostiziert. Infolgedessen kann eine Zinserhöhung im Oktober fast ausgeschlossen werden und zudem ist die Wahrscheinlichkeit für den Zinsschritt im Dezember deutlich gesunken. In der nächsten Woche dürften die Daten kein eindeutiges Bild ergeben. Während wir seitens der Konsumenten (Einzelhandelsumsätze und Verbrauchervertrauen) eine Bestätigung des positiven Trends erwarten, dürften Industrieproduktion und Kapazitätsauslastung eher schwächer ausfallen. Selbst wenn der Konjunkturbericht der Fed-Bezirke (Beige Book) einen positiven Tenor aufweisen sollte, gehen wir nicht davon aus, dass die Fed neue Argumente für einen baldigen Zinsschritt erhalten wird.

In der Eurozone verliert die Konjunktur ebenfalls an Tempo. Die PMI‘s des Dienstleistungssektors zeigten per Saldo einen leichten Rückgang auf hohem Niveau (gesamte Eurozone 53,9 auf 53,6). Die große Ernüchterung kam allerdings aus Deutschland. Im August verzeichneten die Auftragseingänge (-1,8% mom) und die Produktion im Produzierenden Gewerbe (-1,2% mom) starke Rückgänge. Darüber hinaus gab es im Außenhandel (Exporte -5,2% mom und Importe -3,1% mom) ebenfalls deutliche Abkühlungstendenzen. Deshalb dürfte der August-Wert der europäischen Industrieproduktion in der kommenden Woche kaum Begeisterung auslösen. Im politischen Fokus der Eurozone stand in den letzten Tagen Portugal. Dort hat es durch die Parlamentswahlen keinen politischen Richtungswechsel gegeben. Allerdings hat die konservative Regierung trotz ihres Wahlsieges ihre absolute Mehrheit verloren. Ohne Zugeständnisse an neue Koalitionspartner wird eine Regierungsbildung wohl schwierig werden. Eine Aufweichung des rigorosen Sparkurses ist deshalb wahrscheinlich. Entsprechend hat sich der Spread der portugiesischen Staatsanleihen etwas ausgeweitet.



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