02.10.15, 10:30

Devisen weekly: USD sollte in den nächsten Tagen von guten US-Arbeitsmarktdaten profitieren. Wir sehen Euro-US-Dollar kurzfristig im Rückwärtsgang in Richtung 1,10

Nach der Entscheidung der Fed am 17. September, die Leitzinsen nicht zu erhöhen, zeigt sich EUR/USD ohne klare Orientierung. Denn die Unsicherheit ist hoch, ob die Notenbank dieses Jahr noch Ernst macht und die Leitzinswende einleitet. Einige Kommentare von Fed-Offiziellen deuten zwar darauf hin, doch Skepsis bleibt. Entsprechend fällt die Positionierung bei EUR/USD schwer. So gab das Währungspaar in der Berichtswoche etwas nach und notiert derzeit bei 1,114. Angesichts der guten Konjunkturentwicklung – im zweiten Quartal ist die Wirtschaftsleistung nach revidierten Zahlen um 3,9% gegenüber dem Vorquartal gestiegen – rechnen wir weiterhin mit einer ersten Zinsanhebung in diesem Jahr. Den Weg dafür ebnen könnten die Arbeitsmarktdaten für September sowie die ISM-Indizes des verarbeitenden Gewerbes und des Dienstleistungssektors. Liegt die Beschäftigung oberhalb der Marke von 200 Tsd. und kann sich der ISM-Index für das verarbeitende Gewerbe auf seinem derzeitigen Niveau zumindest stabilisieren, sind wichtige Hürden genommen. Dann würde EUR/USD wieder in Richtung 1,10 tendieren.

EUR/GBP hat in den letzten Tagen zugelegt und dabei zwischenzeitlich die Marke von 0,74 übertroffen. Momentan rangiert das Währungspaar bei 0,737. Der Sterling litt unter Aussagen von Notenbankern, die keinen Grund für eine baldige Straffung der Geldpolitik der Bank of England sehen. Zudem macht sich in der Eurozone immer mehr Konjunkturoptimismus breit. Dabei befindet sich die Wirtschaft in Großbritannien auf einem deutlich robusteren Wachstumspfad. Das BIP-Wachstum im zweiten Quartal wurde jüngst mit 0,7% qoq bestätigt. Darüber hinaus konnte der Einkaufsmanagerindex für das Verarbeitende Gewerbe im September das Niveau des Vormonats von 51,5 Punkten halten, obwohl ein niedriger Wert erwartet wurde. Wir sehen EUR/GBP in der kommenden Woche etwas schwächer in einer Spanne zwischen 0,730 und 0,740.

USD/JPY hat sich in der Berichtswoche trotz einiger Schwankungen per Saldo kaum verändert. Aktueller Kurs ist 120,2. Der Yen konnte zwar von seinem Status als sicherer Hafen profitieren, leidet jedoch nach wie vor unter den schwachen Konjunkturmeldungen aus Japan. So ist die Industrieproduktion im August überraschend zum zweiten Mal in Folge zurückgegangen, und zwar um 0,5%. Zudem konnte auch der Tankanbericht in Hinblick auf die großen Industrieunternehmen nicht überzeugen. Schon zuvor signalisierte Notenbankchef Kuroda, dass die Bank of Japan bei Risiken für die japanische Wirtschaft und Änderungen bei den Inflationsperspektiven nicht zögern würde, ihre Geldpolitik anzupassen. In den nächsten Tagen erwarten wir aufgrund guter US-Wirtschaftsdaten (u.a. vom Arbeitsmarkt) steigende USD/JPY-Kurse. Dabei sollte die Marke von 121,0 übersprungen werden.



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