21.09.15, 10:05

DZB Risikomonitor: Bei S&P drohen mehr als 600 Downgrades

Moody's stuft Frankreich ab - S&P sieht 621 Anleihen vor Herabstufung - Ausblick für Erste Bank auf positiv korrigiert - CDS vieler Banken sinken

Hohe Schulden auf der einen und eine schwächelnde Wirtschaft auf der anderen Seite haben Moody‘s dazu veranlasst, Frankreich abzustufen. Die Bonitätsnote wurde von Aa1 auf Aa2 gesenkt. Bei der größten Ratingagentur S&P war das Land bereits vor zwei Jahren auf die drittbeste Note herabgesetzt worden. Und der Ausblick ist dort weiterhin negativ. Weltweit sehen die S&P-Analysten derzeit mehr Potenzial für Herabstufungen als für Aufstiege auf der Ratingleiter. Standen im Juli noch 578 Anleihen auf der Liste potenzieller Downgrades, so sind es im August 621. Beinahe ein Viertel davon stammt aus dem Finanzsektor. Dort würden regulatorische Vorgaben die Margen belasten. Außerdem hätten sich geopolitische und wirtschaftliche Risiken erhöht, so die Analysten. Konkret hatten sie sich zuletzt zu den österreichischen Banken geäußert. Die mangelnde Kapitalaufnahme von außen sei deren große Schwäche, so S&P. Moody‘s sieht dagegen auch positive Entwicklungen. Aufgrund verbesserter Kapitalausstattung korrigierte sie den Ausblick für die Erste Bank auf positiv. Bei der britischen Tochter der Santander Bank wurde sogar das Rating um eine Stufe von A2 auf A1 angehoben.

Am Credit-Markt überwiegen derzeit ebenfalls die positiven Einschätzungen. Die Risikoprämien (CDS) sind bei vielen Banken gefallen. Auch hier zeigten sich bei den österreichischen Instituten aber nur teilweise Verbesserungen. Sie zählen weiterhin zu den Häusern mit den höchsten CDS.

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