24.08.15, 15:31

DZB Risikomonitor: S&P für Deutsche Bank optimistisch

Europäische Union könnte ihr AA+ verlieren - Standard & Poor's sieht Deutsche Bank unter neuer Führung auf gutem Weg - Akteure am Credit-Markt aber skeptisch

Die Europäische Union könnte schon bald die zweithöchste Bonitätsnote von AA+ verlieren. S&P hat den Ausblick für die EU auf negativ gesenkt. Begründet wurde der Schritt insbesondere mit den wiederholten Hilfs-Zusagen für Griechenland. Zudem sind die Analysten besorgt, dass Großbritannien als einer der stärksten Beitragszahler aus der Staatengemeinschaft austreten könnte.

Unter den europäischen Banken steht derweil vor allem die Deutsche Bank im Fokus. In Bezug auf das größte deutsche Geldhaus äußerte sich S&P aber zuversichtlich. Mit neuer Strategie und neuer Führungsspitze werde der Konzern die hohen Umbaukosten und weitere Belastungen wohl ohne eine weitere Kapitalerhöhung schultern, erwarten die Analysten und beließen das Rating bei BBB+ mit stabilem Ausblick. Mögliche Staatshilfen bleiben nach den neuen Abwicklungsregeln für europäische Banken auch weiterhin bei der Bewertung unberücksichtigt. Über einen solchen Schritt denkt S&P jetzt auch in den USA nach. Dort würde den acht als systemrelevant eingestuften Banken dann eine Abstufung drohen.

Während die Ratingagenturen zuletzt keine tief greifenden Korrekturen bei den Bankennoten vornahmen, zeigt sich der Credit-Markt kritischer. Bei einigen Instituten sind die Risikoprämien (CDS) spürbar gestiegen. Dazu zählt die Deutsche Bank (+19). Die jüngsten Veränderungen im Management haben die professionellen Investoren offensichtlich eher verunsichert.

Unsere Übersicht zu aktuellen Ratings und Credit Spreads der Zertifikate-Emittenten finden Sie auch hier.