03.07.15, 14:00

Chart-Check: Technische Analyse zum DAX®: Wenn die Kanonen am lautesten donnern?

Eine alte Börsenweisheit lautet: „Kaufe, wenn die Kanonen am lautesten donnern!“ Grundsätzlich stimmen wir dieser Sichtweise zu, dennoch findet sich hier ein Problem: Woher weiß ein Anleger, ob die Kanonen morgen nicht noch lauter werden?
Chart-Check: Technische Analyse zum DAX®: Wenn die Kanonen am lautesten donnern?

Eine alte Börsenweisheit lautet: „Kaufe, wenn die Kanonen am lautesten donnern!“ Grundsätzlich stimmen wir dieser Sichtweise zu, dennoch findet sich hier ein Problem: Woher weiß ein Anleger, ob die Kanonen morgen nicht noch lauter werden? Hier kann die technische Analyse helfen, denn sie zeigt an, wenn die „Kanonen wieder leiser“ werden. Der Tiefpunkt einer Abwärtsbewegung kann zwar auch mit ihr nicht exakt getroffen werden, in der aktuellen Konstellation lassen sich im DAX®-Chart aber durchaus Hinweise finden, dass eine übergeordnete Aufwärtsbewegung über mehrere Monate bevorsteht.

Eines dieser Anzeichen ist in einer alten Faustformel zu finden, nach der Aktien und Indizes etwa ein Drittel ihrer zuvor erwirtschafteten Gewinne im Rahmen einer Korrektur wieder abgeben. Betrachtet man nun die Aufwärtsbewegung von Mitte Oktober bis Mitte April, befindet sich die 66%-Marke bei 10.828 Punkten. Das bisherige Tief lag mit 10.806 Zählern nur marginal darunter.

Auch die Betrachtung unter dem Blickwinkel der Dow-Theorie macht eine Bodenbildung möglich. Hiernach würde ein Kaufsignal generiert, wenn die Kurse ansteigende, zyklische Hoch- und Tiefpunkte zeigen. Da das letzte Tief von Mitte Juni bisher nicht unterboten wurde, ließe sich ein Kaufsignal ableiten, falls der DAX® über sein letztes Hoch bei 11.635 Punkten steigt. Gleichzeitig ginge damit auch ein Ausbruch aus dem im Chart dargestellten Trendkanal einher. Weiter deutlich abfallen sollte der DAX® in den kommenden Sitzungen nach Möglichkeit nicht mehr, denn bei 10.550 Zählern lässt sich eine signifikante Unterstützung finden, die nicht verletzt werden darf.

Unterdessen erscheint uns die Entwicklung der Wall Street in den nächsten Tagen wichtiger zu sein als die politischen Querelen um Griechenland, denn die amerikanischen Aktienindizes könnten mittel- bis langfristige Verkaufssignale generieren. In ihrem Sog könnten deutsche Aktienpreise dann mit Richtung Süden gezogen werden.

Fazit: Sollte die amerikanische Börse keinen Strich durch die Rechnung machen, besitzt der DAX® gute Chancen auf einen mittelfristigen Anstieg, in dessen Rahmen dann auch die bisherigen Höchstkurse deutlich übertroffen würden.

DAX®: aktuelle Analyse


DAX®: 5 Jahre

Stand: 01.07.2015; Quelle: WGZ BANK
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