22.06.15, 16:13

DZB Risikomonitor: Bessere Noten von Moody’s, schlechtere von S&P

Nach Fitch stuft auch S&P zahlreiche Banken ab - Moody's stellt Bewertungsmodell um und hebt Noten an - Sparkassen- und Genossenschaftssektor profitieren besonders

Nachdem Fitch bereits im Mai die Bonitäten für zahlreiche Banken neu bewertet und dabei eine Vielzahl herabgestuft hatte, legen jetzt auch S&P und Moody‘s überarbeitete Noten für den Sektor vor. Wie Fitch hat auch S&P die bonitätsstützende Wahrscheinlichkeit von Staatshilfen aus den Modellen gestrichen und damit eine ganze Reihe europäischer Häuser herabgestuft.

Moody‘s hat dagegen das gesamte Bewertungsmodell umgestellt. Bei mehreren Banken führte das sogar zu besseren Einschätzungen als zuvor. In Deutschland profitieren vor allem die Banken aus dem Sparkassen- und Genossenschaftssektor. Moody‘s berücksichtigt in seiner neuen Bewertungssystematik zwar ebenfalls die schwindende Wahrscheinlichkeit für Staatshilfen. Volks- und Raiffeisenbanken sowie Sparkassen seien aber so wichtig für die deutsche Wirtschaft, dass sie im Notfall weiterhin mit Staatshilfen rechnen könnten. Zudem könnten sich die Mitglieder der beiden Verbünde auch untereinander helfen. DZ und WGZ wurden sogar um je zwei Noten hochgestuft und erreichen mit „Aa2“ jetzt jeweils die drittbeste Bewertung auf der 21-stufigen Bewertungsskala. Für Deka, Helaba und LBBW ging es um je eine Stufe nach oben.

Bewegungen zeigt derweil auch der Credit-Markt, wo die Risikoprämien (CDS) zuletzt zum Teil deutlich anzogen. Dies dürfte allerdings eher auf die Unsicherheiten um Griechenland als auf geänderte Ratings zurückzuführen sein.

Unsere Übersicht zu aktuellen Ratings und Credit Spreads der Zertifikate-Emittentenfinden Sie auch hier.