26.05.15, 13:55

DZB Risikomonitor: Fitch startet Abwertungsreigen

Neue Gesetze zur Bankenabwicklung führen zu schwächeren Bonitätsnoten - Stärkster Downgrade bei Commerzbank - Auch S&P kündigt Überarbeitung der Ratings an

Als erste der drei großen Ratingagenturen hat Fitch seine laufende Neubewertung für die Bonitäten im Finanzsektor abgeschlossen und eine Vielzahl von Banken herabgestuft. Fitch reagiert damit auf die veränderten gesetzlichen Rahmenbedingungen im Zusammenhang mit den Gesetzen zur Bankenabwicklung, nach denen im Krisenfall zunächst die Gläubiger des in Schieflage geratenen Instituts herangezogen werden sollen. Damit entfällt vielfach die bislang in den Ratings berücksichtigte Wahrscheinlichkeit für eine Stützung durch den Staat. Vor allem bei deutschen und österreichischen Instituten kam es daher jetzt zu mehr oder weniger deutlichen Herabsetzung der Bonitätsnote. Am stärksten traf es die Commerzbank, die von Fitch gleich um vier Stufen auf BBB heruntergestuft wurde. Die HSH Nordbank und die Raiffeisen Bank International wurden um drei Stufen herabgesetzt, während die übrigen Landesbanken mit moderaten Abstufungen davonkamen. Gar nicht betroffen sind dagegen die deutschen Genossenschaftsbanken, die bei Fitch vor kurzem sogar auf AA- heraufgesetzt worden waren.

Unmittelbar bevor steht eine vergleichbare Abwärtswelle indes bei S&P, die ebenfalls noch im Mai neue Ratings für die systemrelevanten globalen Banken vorlegen wollen. Bei Moody’s geht der Trend hingegen in die andere Richtung: Die Agentur stellt ihre Bewertungsmethode um und hat viele Banken mit positivem Ausblick versehen sowie erste Hochstufungen vorgenommen.
 

Unsere Übersicht zu aktuellen Ratings und Credit Spreads der Zertifikate-Emittenten finden Sie auch hier.