07.04.15, 17:32

DZB Marktmonitor: Bonusrenditen steigen mit Volatilitäten

Erhöhte implizite Volatilitäten trotz starker Aktienmärkte – Bonus- und Expresszertifikate profitieren – Kapitalschutz bleibt unter Druck

An den Märkten ist derzeit eine ungewöhnliche Konstellation zu beobachten: Aktienindizes wie der Dax und der Euro Stoxx 50 erlebten einen starken März. Gleichzeitig stiegen auch die zugehörigen Volatilitätsindizes VDax New und VStoxx zuletzt an. Sie messen die Schwankungsbreiten, die professionelle Marktteilnehmer in den kommenden Wochen bei den Indizes erwarten (implizite Volatilität) und bewegen sich meist gegenläufig zum Aktienmarkt. Denn in turbulenten Zeiten mit fallenden Börsenkursen gehen Investoren oft auch für die nahe Zukunft von starken Schwankungen aus. Zertifikate wie Bonusse und Expresse profitieren von solchen Vorgaben. Hohe Volatilitäten sorgen hier für bessere Konditionen. Die Charts zeigen den Zusammenhang: Zum Ausbruch der Eurokrise vor fünf Jahren herrschte große Unruhe an den Märkten. In dieser Zeit lagen die Durchschnittsrenditen deutlich über dem heutigen Niveau. Erst ab Mitte 2012 beruhigte sich die Situation und auch die Renditen gingen zurück. Der jüngste Anstieg ist in den Charts indes nur als zaghafte Kurve auszumachen. Beim Capped Bonus können die Emittenten im Schnitt jetzt aber wieder eine Bonusrendite von 6,7 % p.a. anbieten. Im Vormonat waren lediglich 5,9 % p.a. möglich.

Angebote mit Kapitalsicherung haben von diesem Effekt dagegen keinen Nutzen. Im Gegenteil: Die Optionen, die dort für die Partizipation am Index sorgen, müssen bei hoher Volatilität teurer eingekauft werden. Hinzukommt das weiterhin schwache Zinsumfeld. Beides zusammen sorgt dafür, dass die Kapitalschutzpapiere in der ersten Aprilwoche die niedrigsten Werte seit der Umstellung der Rahmenbedingungen im Februar verzeichnen.

DZB Marktmonitor - Konzept und Hintergrund

DZB Marktmonitor ist die kommentierte Übersicht zu den aktuellen Benchmark-Konditionen für sechs klassische Zertifikate-Strukturen. Als Datenbasis dienen Preisindikationen, die vier Emittenten dem Zertifikateberater wöchentlich für die Auswertung zur Verfügung stellen. Die Rahmenbedingungen (Struktur, Laufzeit, Puffer, Basiswert) bleiben dabei immer gleich, so dass Trends bei den jeweils darstellbaren Ertragschancen bzw. Partizipationsraten ablesbar werden. Denn diese verändern sich je nach Marktumfeld und hängen von verschiedenen Parametern wie Zinsen und Volatilitäten ab. Ziel des Marktmonitors ist es, dem Leser günstige Zeitfenster für die einzelnen Zertifikatetypen aufzuzeigen und ihm eine Vergleichsbasis für reale Angebote an die Hand zu geben. Bei den abgebildeten Papieren selbst handelt es sich nicht um reale Angebote.