23.03.15, 13:15

DZB Risikomonitor: Austria-Banken droht Herabstufung

Österreichische Heta Bank stoppt Anleihen-Rückzahlung - Auch deutsche Banken von dem Ausfall betroffen - Fitch weist auf mögliche Downgrades österreichischer Banken hin - CDS der Raiffeisen Zentralbank steigen

Neben Griechenland ist Österreich derzeit das zweite Sorgenkind der Eurozone. Im Fokus steht vor allem die Hypo-Alpe-Adria-Abbaubank Heta. Zum Monatsanfang hat sie die Rückzahlung ausstehender Anleihen gestoppt. Gläubiger müssen mit einem Schuldenschnitt rechnen, obwohl die Bonds mit Garantien Kärntens unterlegt waren. In Deutschland hat das Moratorium bereits Folgen. Die Düsseldorfer Hypothekenbank (DHB) musste vom Einlagensicherungsfonds der deutschen Privatbanken gerettet werden. Auch weitere Institute halten Hypo-Anleihen. Darunter die ehemalige Hypo-Eigentümerin BayernLB. Fitch bewertet deren Verfassung jedoch als stark genug, um mögliche Verluste aus dem Ausfall zu verkraften und bestätigte das Finanzkraftrating der BayernLB (bb+). Österreichs Banken müssen indes mit Herabstufungen rechnen. Fitch überprüft derzeit, wie viel staatliche Unterstützung europäische Banken in Notfällen erwarten dürfen und hat durchblicken lassen, dass Herabstufungen in Österreich wahrscheinlich seien.

Am überwiegend ruhigen Credit-Markt zeigt sich parallel dazu einzig bei der Raiffeisen Zentralbank ein deutlicher Anstieg der CDS. Dort verteuerten sich die Kreditausfallversicherungen in den vergangenen drei Monaten um 32 Basispunkte. Bei der Erste Group und der UniCredit Bank Austria sind die Werte hingegen mit dem Trend leicht gesunken. Sie zählen aber weiterhin zu den Banken mit den höchsten CDS (136 bzw. 122).

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