Extra-Check: Euro-Fehlprägungen - wenn die Münze mehr wert ist als sie verspricht

Extra-Check: Euro-Fehlprägungen - wenn die Münze mehr wert ist als sie verspricht

Kleingeld, vor allem Cent-Stücke, werden immer öfter als notwendiges Übel angesehen, und häufig verschwindet Wechselgeld in den Tiefen der Hosentaschen. Dabei kann sich ein Blick auf die Münzen lohnen. Vielleicht hat sich unter all die Euro- und Cent-Münzen eine Fehlprägung gemischt. Sammler zahlen teilweise hohe Beträge für die seltenen Stücke.

Fehlprägungen sind selten
Eine Münze mit Fehlprägung weist meist, wie der Name schon sagt, eine fehlerhafte Prägung auf, hat Materialschäden oder besteht aus dem falschen Material. Als Münzen noch überwiegend per Hand geprägt wurden, waren Fehlprägungen an der Tagesordnung. Doch heute, im Zeitalter der Maschinen und Computer, kommen immer weniger der sogenannten Ausschussmünzen in Umlauf. Umso begehrter sind daher die wenigen Ausnahmen.

Zu den bekanntesten Fehlprägungen gehören beispielsweise die sogenannten "Alten Landkarten". Hierbei handelt es sich um Münzen, die mit einer veralteten Landkarte der EU verziert sind. 2007 traten Rumänien und Bulgarien der EU bei, doch nicht alle Münzprägestätten berücksichtigten dies und verwendeten versehentlich einen alten Stempel. So wurden beispielsweise im Jahr 2008 in Deutschland 20-Cent-Münzen mit der veralteten Landkarte herausgegeben.

Hohe Sammlerwerte
Dass 1-Euro-Münzen und 50-Cent-Stücke ungefähr gleich groß sind, ist vielen schon aufgefallen. Dass die Ähnlichkeit aber so groß ist, dass es sogar in Münzprägestätten immer wieder zu Verwechslungen kommt, ist eher überraschend. 2002 wurde beispielsweise auf eine 50-Cent-Münze der Bundesadler einer 1-Euro-Münze gedruckt. Noch skurriler: Ebenfalls 2002 wurde auf einen 1-Euro-Rohling die 50-Cent-Vorder- und -Rückseite geprägt. Wer nun denkt, der Euro wäre nur noch die Hälfte wert oder gar wertlos, der liegt falsch. Sammler sind bereit, für solch ein seltenes Exemplar einen vierstelligen Betrag zu zahlen. So wurde beispielsweise eine vor drei Jahren aufgetauchte österreichische Münze mit dem erwähnten Fehler auf einen Wert von 1.500 Euro geschätzt.

Doch Vorsicht: Nicht alle Münzen, die etwas ungewöhnlich aussehen, sind gleich Fehlprägungen, häufig handelt es sich lediglich um Gebrauchsspuren. Wer eine vermeintliche Fehlprägung findet, sollte am besten zu einem oder mehreren Münzhändlern gehen und den Fund begutachten lassen. Eine andere Möglichkeit ist der Besuch einer der zahlreichen Münzsammlermessen. In Zukunft also Augen auf beim Wechselgeldzählen, und schenken Sie auch dem Münzgeld wieder mehr Beachtung, denn nicht umsonst heißt es: "Wer den Pfennig nicht ehrt ...".