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20.01.15, 07:43

DZB Risikomonitor: Russland-Krise belastet österreichische Banken

Franken-Freigabe keine Gefahr für Schweiz-Rating – Moody‘s stuft mehrere Banken der österreichischen Raiffeisen-Gruppe ab

Die überraschende Entscheidung der Schweizer Notenbank SNB, die Aufwertungsgrenze des Franken gegenüber dem Euro bei 1,20 nicht weiter zu verteidigen, hat nach Angaben von Standard & Poor‘s keine unmittelbare Auswirkung auf die Bonitätsbewertung des Landes (AAA). Der Export könnte in den kommenden zwei bis drei Jahren zwar geschwächt werden, die Analysten halten die Wirtschaft und die Staatsfinanzen aber für stark genug, um dies zu verkraften.

Mit einer weiteren Abstufung ist hingegen Russland konfrontiert. Als letzte der großen Ratingagenturen hat Moody‘s die Bonitätsnote auf die letzte Stufe im Investment Grade gesenkt. Hauptgrund dafür ist der massive Ölpreisverfall und die starke Abwertung des Rubel. Fitch geht bereits einen Schritt weiter und senkte nach dem Länderrating jetzt auch die Noten von 30 russischen Banken um jeweils eine Stufe. Ihr starkes Russland-Engagement wird auch der österreichischen Raiffeisen Bank International zum Verhängnis. Moody‘s senkte Ende Dezember die Bewertung für die RBI (von A3 auf Baa1) und einige weitere Mitglieder der österreichischen Raiffeisen-Gruppe. Das Rating der UniCredit-Tochter Bank Austria will Moody‘s hingegen zunächst erst noch auf einen Downgrade hin prüfen. Auch hier verweisen die Analysten auf die russische Untergesellschaft, die mit dem Währungseinbruch und der starken Zinsanhebung von 10,5 auf 17 Prozent konfrontiert ist. Die Verunsicherung spiegelt sich auch am Credit-Markt wider. Die CDS für die Bank Austria sind auf Monatssicht so stark gestiegen wie bei keinem anderen Zertifikateemittenten.

Zur Situation der deutschen UniCredit-Tochter HVB haben sich vor kurzem die Analysten von Fitch geäußert. Sie bestätigten die Bewertung von A+, kündigten aber eine Überarbeitung des Ratings bis zur Jahresmitte an. Dabei sei eine Herabstufung zu erwarten, da die bislang hohe Wahrscheinlichkeit von Staatshilfen in Notsituationen abnehme.    
 

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