18.11.14, 10:30

DZB Risikomonitor: Auch nach dem Bankentest bleiben Probleme

105 von 130 Banken bestehen EZB-Stresstest – S&P warnt vor anhaltenden Problemen für den Bankensektor – Bedenken insbesondere bei französischen Häusern

Ende Oktober hat die EZB die lange erwarteten Ergebnisse ihres Banken-Stresstests veröffentlicht. 25 von 130 Instituten sind dabei durchgefallen. Als einziges deutsches Haus hat die Münchener Hypothekenbank den Test auf Basis der 2013er Zahlen nicht bestanden. Wie viele andere Banken hat sie ihr Kapital im laufenden Jahr aber bereits deutlich verbessert. Dass die Geldinstitute in Erwartung der Bilanzprüfung ihre Kapi-taldecke verstärkt haben, sei der eigentliche Nutzen der Maßnahme gewesen, kommentierte S&P. Gleichzeitig sprachen die Analysten eine Warnung aus: Die Tests allein könnten die Probleme der Banken nicht lösen. Das hohe Schuldenniveau und die begrenzte Wettbewerbsfähigkeit einzelner Volkswirtschaften der Eurozone blieben bestehen. Die größten Defizite deckte die EZB bei Banken in Italien auf. In Frankreich fiel nur eine Bank durch. Dennoch äußerte sich S&P zuletzt explizit zum französischen Bankensektor besorgt. Die Kapitalausstattungen hätten zuletzt deutliche Schwächen im Vergleich zum Wettbewerb offen gelegt. Die Analysten gehen davon aus, dass die größten französischen Banken ihre Kapitalpuffer weiterhin stärken, von der schwächelnden Wirtschaft könne aber kaum Rückenwind erwartet werden.

Dagegen sieht S&P in den Niederlanden deutliche Verbesserungen. Wegen des stabileren Wirtschaftsumfelds hob die Agentur dort die Ausblicke zweier Banken an. Die Rabobank sieht sie hingegen nicht mehr in einer überlegenen Position gegenüber Wettbewerbern und senkte ihre Note um eine Stufe (A+). Gleich sechs europäische Banken stufte Moody‘s infolge der Stresstests ab – darunter auch die Österreichische Volksbanken AG (B2), die vor der Abwicklung steht. Dagegen sind bei anderen österreichischen Häusern positive Signale zu erkennen. In einem insgesamt freundlichen Credit-Markt sanken die CDS von Raiffeisen Zentralbank, Erste Group und vor allem UniCredit Bank Austria (-64 Basispunkte!) zuletzt am stärksten. 
 

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