DZB Risikomonitor: Stresstest der EZB wirft seine Schatten voraus

Alle Augen sind in diesen Tagen auf den Stresstest der EZB gerichtet. Am kommenden Sonntag sollen die Ergebnisse veröffentlicht werden. Bereits im Vorfeld wird spekuliert, welche Institute durchgefallen sein könnten. Negative Signale wurden in Deutschland zuletzt bei der HSH Nordbank und der NordLB ausgemacht. Anleihen beider Häuser haben stark verloren. Dabei gilt die HSH als größter Wackelkandidat. Ihr macht seit Jahren das starke Engagement bei Schiffsfinanzierungen zu schaffen. Eine anhaltende Krise in diesem Segment ist Teil des Stress-Szenarios der EZB. Zudem wurde unter anderem ein Einbruch der Immobilienpreise simuliert. Die Commerzbank ist in beiden Segmenten stark engagiert. Mehrere Medien berichten aber bereits, das Haus habe den Test bestanden. Ergänzt wird die Reihe der gefährdetsten deutschen Häuser von IKB und Münchener Hyp. Ziel des Stresstests ist es, Klarheit über den Zustand der europäischen Banken zu schaffen, bevor die EZB deren Aufsicht übernimmt. Eine positive Wirkung hatte die Maßnahme bereits: Seit Mitte 2013 haben die Banken ihre Eigenkapitaldecke um insgesamt 200 Mrd. Euro aufgestockt. Das sieht auch S&P. Gleichwohl erklärte die Ratingagentur, die Kapitalausstattung sei bei 19 von 50 europäischen Banken immer noch als Schwäche zu bewerten.

Am Creditmarkt hat sich die Alarmbereitschaft nach den deutlich ruhigeren Vormonaten indes leicht erhöht. Bei vielen Banken sind die Prämien für Kreditausfallversicherungen angestiegen. Eine der stärksten Veränderungen zeigt die Raiffeisen Bank International (CDS +13). Im September hatte das Haus eine Gewinnwarnung ausgesprochen und Moody‘s änderte den Ausblick für das Finanzstärke-Rating der Bank daraufhin von stabil auf negativ. Einen Schritt weiter gehen die Analysten von Fitch bei der Österreichischen Volksbanken AG. Die Bank hatte ihre Aufspaltung angekündigt. Das Rating wurde gleich um vier Stufen (!) auf BBB- gesenkt.
 

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