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23.09.14, 11:05

DZB Risikomonitor: RBS gibt Zertifikategeschäft auf, bleibt aber Garantiegeber

BNP übernimmt ab Oktober Zertifikategeschäft der RBS – Emittentenwechsel aber zunächst nicht vorgesehen – Moody‘s stuft Erste Group ab

Die knappe Entscheidung der Schotten, weiterhin Teil Großbritanniens zu bleiben, lässt auch die schottischen Banken aufatmen. Die Royal Bank of Scotland hatte bereits angekündigt, ihren Sitz im Fall einer Abspaltung nach London zu verlegen. Deutsche Anleger, die in RBS-Zertifikaten investiert sind, sollten die Entwicklung der Bank weiter mitverfolgen. Zwar zieht sich das schottische Haus aus dem Zertifikategeschäft hierzulande zurück und übergibt den Großteil der ausstehenden Papiere ab Oktober schrittweise an die BNP Paribas. Diese wird aber nur den Handel sicher stellen und neuer Ansprechpartner sein. Ein Emittentenwechsel ist zunächst nicht vorgesehen, Garantin bleibt somit die Royal Bank of Scotland plc. Deren CDS spiegelte die wachsende Nervosität in den vergangenen Wochen mit einem leichten Anstieg wider. Mit Bekanntwerden des Referendum-Ergebnisses entspannte sich die Lage aber. Von Donnerstag auf Freitag sank der Preis für Kreditausfallversicherungen um mehr als fünf Prozent.

Insgesamt setzte sich am Credit-Markt der positive Trend bei Banken weiter fort, der dort seit Monaten vorherrscht. Unter den in Deutschland tätigen Emissionshäusern liegt der CDS lediglich bei der Erste Group Bank heute höher als zu Jahresbeginn. Auch die beiden Ratingagenturen S&P und Moody‘s haben die österreichische Bank in diesem Jahr herabgestuft. Letztere nahm jetzt erneut ein Downgrade vor (von Baa1 auf Baa2). Der Konzern weise einen schwachen Trend bei den Erträgen auf, erklärte Moody‘s. In diesem Jahr erwarte die Bank – unter anderem wegen Abschreibungen und Wertberichtigungen in Osteuropa – Verluste zwischen 1,4 und 1,6 Mrd. Euro.

Fitch äußerte dagegen Bedenken gegenüber einem anderen Austria-Institut. Die Österreichische Volksbanken AG werde den EZB-Stresstest, dessen Ergebnisse im Oktober veröffentlich werden, wohl nicht bestehen, so die Analysten. Zudem könnte die ÖVAG auch auf weitere Staatshilfen angewiesen sein, um ihren Umbau abzuschließen.
 

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