15.01.14, 10:00

DZB Plenum: Berater erwarten anhaltend tiefes Zinsniveau

Beinahe 90 Prozent der Anlageberater in Banken und Sparkassen gehen davon aus, dass die Zinsen noch für einige Jahre niedrig bleiben werden – Aktien und Immobilien als Anlagealternativen gefragt – Stimmung bei Zertifikateemittenten schlägt ins Negative um

Berlin, 15. Januar 2014 – Am niedrigen Zinsniveau wird sich so schnell nichts ändern. Die Mehrzahl der professionellen Anlageberater in Banken und Sparkassen erwartet 2014 keine Anhebung des Leitzinses durch die EZB. Und selbst auf mittelfristige Sicht rechnen nur zwölf Prozent der Berater mit einer Zinswende. Dies ist ein Ergebnis der monatlichen Marktumfrage des Fachmagazins Der Zertifikateberater. Auch die meisten Anbieter von strukturierten Wertpapieren prognostizieren für die kommenden Jahre keine Zinserholung (80 %). Die Auswirkungen der langen Niedrigzinsphase sind beträchtlich. Jeder dritte Berater gibt an, dass sich einige Kunden inzwischen von sämtlichen Anlagen abwenden. Gut 70 Prozent spüren aber auch stärkere Nachfrage für Immobilien, Aktien und andere Wertpapiere.

Besonders gefragt sind dabei deutsche Blue Chips. Mehr als 80 Prozent der Berater sehen bei den heimischen Aktien großen Zuspruch. Daneben zählen auch Standardindizes (64 %) und deutsche Nebenwerte (39%) zu den beliebtesten Anlagethemen. Aktienanlagen stellen andere Investmentideen damit zunehmend in den Schatten. Kaum noch gefragt ist Gold. Das Interesse an dem Edelmetall sinkt mit 15 Prozent auf den niedrigsten Stand seit Beginn der monatlichen Erhebung vor mehr als fünf Jahren.

Der Zertifikateabsatz kann von der steigenden Aktiennachfrage derzeit aber kaum profitieren. Zum Jahreswechsel verlief das Geschäft für viele Emittenten enttäuschend. Ihr Stimmungsindex rutscht mit 47,7 Zählern erstmals seit April 2013 wieder unter die 50er-Marke, die den Wendepunkt zwischen überwiegend positiver und überwiegend negativer Bewertung anzeigt. Bei den Beratern überwiegen aber weiterhin die positiven Einschätzungen. Ihr Index bleibt nahezu unverändert bei 52,2 Punkten.

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